Bauausschuss Gebäudemanagement lehnt Rettungsschlauch ab

Hückeswagen · Übereinstimmendes Fazit aller Tester: Ein Rettungsschlauch ist als alleiniges Hilfsmittel zur Kompensation eines zweiten Rettungsweges nicht ausreichend. Für die Feuerwehr wird mindestens ein Angriffsweg von außen benötigt. Eine Treppe wäre das sicherste Rettungsmittel.

Der fehlende zweite Rettungsweg am Hückeswagener Schloss ist ein Thema, das das Regionale Gebäudemanagement (RGM) schon lange Zeit beschäftigt. Jetzt war er auch wieder Thema in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses in der vergangenen Woche. Der Leiter des Regionalen Gebäudemanagements, Dieter Klewinghaus, zeigte in der Sitzung Fotos, wie der Rettungsschlauch, dessen Funktionalität auf Wunsch des Ausschusses getestet und bewertet werden sollte, aussehen könne. „Die Feuerwehr sagt, dass die Lösung probat sei, wenn nichts Anderes möglich ist“, sagte Klewinghaus, ergänzte aber gleichzeitig: „Es ist schon eine sportliche Sache, in so einen bodenlosen Schlauch zu hüpfen – selbst dann, wenn es hinter einem brennt.“ Er sagte zudem, dass die Feuerwehr bestätigt habe, dass auch ein Rettungsschlauch keinen zweiten Rettungsweg ersetzen könne.

 Wohl doch keine Alternative für den zweiten Rettungsweg aus dem Schloss: ein Rettungsschlauch hängt herab.

Wohl doch keine Alternative für den zweiten Rettungsweg aus dem Schloss: ein Rettungsschlauch hängt herab.

Foto: Stadt

Die Firma Axel Thoms Lebensrettungseinrichtung hatte nach Terminvereinbarung mit dem Regionalen Gebäudemanagement einen Rettungsschlauch an der Fassade des Schlosses angebracht. „Dabei wurde der Schlauch und seine Funktionsweise von den Anwesenden persönlich getestet“, sagte Klewinghaus. Teilnehmer waren Dirk Rodermann als Brandschutzsachverständiger, Karsten Binder als Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Hückeswagen, Axel Thoms von der Herstellerfirma, Wilfried Fischer von der Brandschutzstelle des Oberbergischen Kreises sowie Rainer Frauendorf und Dieter Klewinghaus vom Regionalen Gebäudemanagement. Das Ergebnis war eindeutig: „Unser übereinstimmendes Fazit des Tests war, dass der Rettungsschlauch als alleiniges Hilfsmittel zur Kompensation eines zweiten Rettungsweges nicht ausreicht“, sagte Klewinghaus. Für die Feuerwehr werde mindestens ein Angriffsweg von außen benötigt. „Eine Treppe wäre das sicherste Rettungsmittel“, sagte Klewinghaus.

Bürgermeister Dietmar Persian ergänzte, dass diesbezüglich auch die Obere Denkmalbehörde der Ansicht sei, dass es mit dem Ausbau eines Fensters am Schloss nicht getan sei: „Dafür müssten zwei Fenster entfernt werden, es wird keine günstigere Lösung geben“, sagte der Bürgermeister. Es sei unbefriedigend, aber das sei nun einmal der Sachstand.

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