Hilden Sicher über die Richrather Straße

Hilden · In loser Folge nimmt die RP mit den Schulbezirks-Beamten der Polizei mögliche Gefahren auf dem Weg zur Grundschule unter die Lupe. Heute: die Astrid-Lindgren-, die Wilhelm-Busch-Schule und die Freie Christliche Grundschule im Hildener Süden.

 Der Bezirksbeamte Gernod Petersik übt mit den Ogata-Schülern Kai, Anna, Emma, Noemy und Caner (v.l.) den sicheren Schulweg.

Der Bezirksbeamte Gernod Petersik übt mit den Ogata-Schülern Kai, Anna, Emma, Noemy und Caner (v.l.) den sicheren Schulweg.

Foto: Anja Tinter

Mehrmals am Tag müssen Grundschüler und Lehrer die Richrather Straße überqueren. Der Grund: Sowohl die katholische Astrid-Lindgren-Schule als auch die städtische Wilhelm-Busch-Schule haben den offenen Ganztag (Ogata) im Hauptgebäude Zur Verlach, die Dependancen mit je vier Klassen aber an der Richra-ther Straße. Entsprechend gut ist die Hauptverkehrsstraße (L 403) mit Bedarfsampeln und Querungshilfen ausgestattet.

Seit sieben Jahren macht Gernod Petersik mit den Kindern aus seinem Schulbezirk das Fußgänger- und später auch das Radfahrtraining. In den ersten acht Wochen eines neuen Schuljahres werden vor allem die i-Dötzchen von dem Bezirksbeamten intensiv begleitet. Freilich: "Ich kann nur Empfehlungen aussprechen", sagt der Polizeihauptkommissar. "Alles andere ist Sache der Eltern." Und die seien im Hildener Süden sehr engagiert: Vor vier Jahren beispielsweise wurde der "Walking Bus" ins Leben gerufen – eine Laufgemeinschaft von Erst- und Zweitklässlern, die auf zwei verschiedenen Routen von je zwei Müttern begleitet werden.

Die meisten Grundschüler gehen zu Fuß – das hält fit und macht den Kopf frei für den Lernstoff. "Trotzdem halten hier morgens bis zu 25 Autos, aus denen die Kinder rausgeschmissen werden", seufzt Petersik, der allmorgendlich den Schülerstrom an der Bedarfsampel am Erikaweg überwacht. Dort sorgt zudem eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 Stundenkilometer für Sicherheit.

Mit dem Fahrrad würde Petersik seine eigene Tochter, die immerhin in der vierten Klasse ist, nicht zur Schule fahren lassen. "Erst ab dem 14. Lebensjahr haben Kinder ein entsprechendes Gefahrenbewusstsein und können die Geschwindigkeit herannahender Autos annähernd einschätzen", weiß der 49-Jährige. Diese würden teils noch nicht mal mehr am Zebrastreifen warten – was 80 Euro Bußgeld und vier Punkte in Flensburg nach sich ziehen würde. "Der Verkehr ist hektischer und unübersichtlicher geworden." Anlass für die Schulkonferenz der Lindgren-Schule, bei der Bedarfsabfrage des Schulamtes eine andere Querungshilfe als die kleine Fußgängerinsel in Höhe des Weidenwegs zu befürworten.

Caner, der nach den Ferien in die zweite Klasse kommt, nutzt sie täglich. "Einmal hat ein Auto ganz scharf gebremst", erinnert sich der Junge. Seine Freunde aus der Ogata-Gruppe "Mattisburg" kommen ebenfalls zu Fuß. "Und im Winter ziehe ich eine helle Jacke an", erklärt Anna. Die Lindgren-Schüler, die mittags von der Richrather Straße zur Verlach kommen, werden von Mechthild Börding begleitet: Die Ogata-Betreuerin ist zugleich Hausmeisterin der Dependance.

"Eine zusätzliche Signalanlage in Höhe des Weidenwegs würde den Verkehrsfluss aus der Landstraße herausnehmen", verweist Peters auf die immerhin fünf Querungshilfen, die es bereits an der Richrather Straße gibt. Die Bedarfsampel an der Klusenstraße werde von den Wilhelm-Busch-Schülern beispielsweise nur wenig genutzt: "Der Landesbetrieb Straßen NRW hat eine Wartezeit von anderthalb Minuten eingestellt – das dauert vielen zu lange." Doch der kürzeste sei nicht immer der sicherste Weg, mahnt der Bezirkspolizist.

Ganz sicher kommen die 166 Schüler der Freien Christlichen Grundschule zu ihrem Gebäude an der Kölner Straße: Da der Einzugsbereich der konfessionellen Ersatzschule bis nach Haan, Solingen, Erkrath und Düsseldorf reicht, werden die Kinder mit schuleigenen Bussen transportiert.

(RP)
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