Hilden Breakdance und Spätzle beim Itterfest
Immer im Oktober feiert Hilden seine Herbstkirmes. Was einst als reines Vereinsfest begann ist heute eine Großveranstaltung für die ganze Familie.
Die kräftige Bulldogge will nicht mehr brav weitertrotten, da kann der Mensch am anderen Ende der Leine ziehen, so viel er möchte: Stur liegt der tierische Koloss mitten in der Fußgängerzone und fixiert einen aufziehbaren grünen Plüschhund, der an einem der Stände vergnügt vor sich hin wackelt. Faszination pur, nicht nur für den Vierbeiner, auch viele kleine Kinder scharen sich um das quietschende Spielzeug. „Haben will“ sagt ein kleiner Junge und macht „Ei“, aber die moderne Mutter von heute kennt zahlreiche Tricks der Ablenkung. „Komm, Pommes essen“, lockt sie den kleinen Zwerg weiter an den Stand mit den original holländischen Fritten in den original dreieckigen Tüten und der besonders gelben Mayonnaise.
„Es gibt hier so viele Verlockungen, gerade für die Kinder“, seufzt die junge Mutter, „das artet teils dann echt in Stress aus.“ Entspannter sind da die beiden Damen am Wagen des Stuttgarters, der echte schwäbische Spezialitäten anbietet: Spätzle mit zweierlei Käse, Maultaschen, warmen Kartoffelsalat mit Essig/Öldressing. „Ich hatte hier gerade einen sehr köstliche saure Linsensuppe“; schwärmt Liane Riese und nimmt einen Schluck aus ihrem Becher, „und jetzt gönnen wir und einen leckeren Punsch, wirklich köstlich, mit Rotwein und Orangensaft und anderen leckeren Sachen.“
Gemeinsam mit ihrer Begleiterin ist die Wuppertalerin heute zum ersten Mal zum Itterfest nach Hilden gekommen. „Wir fahren sehr gerne zum Shoppen hierhin, wir lieben das Angebot der kleinen Läden, wenig Leerstand, eine sehr gepflegte und hübsche Stadt ist Hilden“, erzählt Anne Bindig begeistert, wird dann ein wenig ernster, „allerdings sind wir vom Itterfest ein wenig enttäuscht, zu viel Kommerz, alleine diese unzähligen Stände mit Ledertaschen. Den Herbstmarkt mögen wir wirklich lieber.“
Familie Kielbassa dagegen ist begeistert. Sohn Maximilian hat eine Art Plastikschwert entdeckt, mit dem sich riesige Seifenblasen herstellen lassen. Fasziniert verfolgt er, wie die Seifenblasen erst aufsteigen und dann in der Luft zerplatzen. „Was ich toll finde ist, dass er das Schwert sogar ausleihen und es mit über den Markt nehmen darf, das ist wirklich Service“, sagt seine Mutter, die augenscheinlich viel Freude an dem Verlauf des Tages hat. „Wir waren erst brunchen im Extrablatt und jetzt nehmen wir uns alle Zeit der Welt hier zu bummeln“, berichtet die gebürtige Ungarin und lacht fröhlich, „es ist ein schöner Tag.“
Der Lions Club verkauft seine beliebten Adventskalender, an den vielen Fressbuden stehen die Leute Schlange, auf dem Kinderkarussell streiten zwei kleine Jungs um das Feuerwehrauto,, Und auf dem alten Markt auf der großen Bühne zeigen die kleinen Breakdancer der „Haaner City Breaker“, welch Akrobatik sie drauf haben. Es ist erstaunlich – vom Handstand bis zum Überschlag und das alles im Takt der Technomusik – die jungen sportlichen Breakdancer verfügen über ein großes Repertoire.
Mit sieben Jahren ist Toni die jüngste, Trainer Sascha Kuntz ist extrem stolz auf seine junge Mannschaft, freut sich aber auch über neue Gesichter beim wöchentlichen Training. „Wer die Welt mal auf’m Kopf sehen möchte, der sollte unbedingt mal vorbeikommen“, sagt er und grinst (Trainingszeiten: donnerstags im CVJM-Haus, Alleestraße 10 in Haan, um 17.30 Uhr, freitags im Jugendhaus Haan, Alleestraße 6, um 16.30 Uhr).
