Haan In Haan sesshaft geworden

Düsseldorf · „Haans“ kehrte nach zehn Jahren Wanderschaft in die Gartenstadt zurück. Auf Kreisverkehrsplätzen und an Hauptstraßen fanden fünf Exemplare ein neues Fleckchen. Privat-Initiative „Haan quer“ wollte einen positiven und farbenfrohen Akzent setzen.

Er sitzt bisher fünffach an Haaner Straßen. In Gelb auf dem Kreisverkehrs-Rund Alleestraße, in Rot auf dem Kreisel Ohligser Straße, in Blau am Kellertor neben der Flurstraße, an der Bahnhofstraße und an der Böttingerstraße. Er, das ist „Haans“. Und „Haans“ ist aus Metall geschweißt und leuchtend bunt lackiert. „Haans“, den sein „Vater“, der Haaner Künstler Franz Leinfelder, schlicht „Kerl“ nennt, ist zurückgekehrt. Denn zehn Jahre lang war er gewissermaßen auf Wanderschaft. Hat weite Teile des Ruhrgebietes kennen gelernt, in Euskirchen und Köln nicht nur Kinder erfreut. Sogar im Museum (Zeche Nachtigall in Witten) ist ein Exemplar zu sehen. Jetzt hat sich „Haans“ in Haan gesetzt. Wohl nicht zur Ruhe.

Eine Gruppe „Haan quer“ zeichnet für die Aktion verantwortlich. Zum harten Kern gehören Birger Heuser, Franz Leinfelder, Michael Heinze, Andreas Mühlen und Petra Brückner. Sie wollten im Stadtbild Akzente setzen und zugleich zeigen, dass man etwas bewegen kann, wenn man nur will. „Wenn man hart am Wind segelt, muss man sich quer rauslegen“, erläuterte Franz Leinfelder. „Wir wollten etwas Positives und auch Farbenfrohes machen“, berichtete Birger Heuser. In seiner Firma schweißten Mitarbeiter 80 Stunden an den Stahlblechen. Die Initiatoren holten Genehmigungen ein und betonierten auch die nötigen Fundamente.

Das gefiel nicht jedem. Im Nachgang der Aktion an der Flurstraße seien beim Kreis 20 Anrufe und Mails eingegangen, weil Beton am Rand zum Landschaftsschutzgebiet in die Erde gebracht wurde. Michael Heinze – „Gestaltete Kreisverkehre hab’ ich mir schon ewig gewünscht!“ – fragte sogar auf Ministeriumsebene nach und erhielt grünes Licht.

Eigentlich sollte ein „Haans“ – der bodenständig, zufrieden, in sich gefestigt und ein interessierter Typ ist – auch in Gruiten aufgestellt werden. Doch auf die Schnelle fand sich kein Grundstück. „Wir sind für alle Anfragen offen“, sagte Birger Heuser. „Der Hammer wäre, wenn sich ,Haans’ zur Identität stiftenden Figur entwickelte“, stellte sich Michael Heinze vor. Er, wie auch andere Gruppenmitglieder hätten schon sehr positive Reaktionen auf die Figuren erfahren.

Eigene Gestaltung möglich

Die Initiatoren wollen jetzt erst einmal abwarten, wie „Haans“ sich in der Gartenstadt einlebt und was die Bürger zu dem neuen Zeitgenossen an ihren Straßen sagen. Nicht utopisch aber wäre es, wenn Gruppen einen Rohling erwerben und nach eigenem Gutdünken gestalten würden – wie in Berlin die Bären, in Wuppertal die Pinguine oder anderswo Kühe.

(RP)
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