Hilden EU-Abgeordnete ausgefragt
Düsseldorf · Unter dem Motto „Europa ist deine Zukunft“ organisierte das Institut für europäische Partnerschaften und internationale Zusammenarbeit einen Europa-Tag für junge Leute im Helmholtz-Gymnasium.
„Ein Ziel dieses Tages ist, dass Ihr Eure Chancen nutzt, Europa mitzugestalten“, so begrüßte Dietmar M. Woesler, Initiator der „Europatage für junge Leute“ gestern rund 120 Oberstufenschüler, die das Fach Sozialwissenschaft gewählt haben, in der Aula des Helmholtz-Gymnasiums. Das städtische Gymnasium war Gastgeber für den 71. Europatag, den das Institut für europäische Partnerschaften und internationale Zusammenarbeit seit 15 Jahren anbietet. Um „Europa mitzugestalten“ gab es den ganzen Vormittag über ein vielfältiges Informationsangebot.
Zentralabitur hilft vergleichen
Den Auftakt der Veranstaltung bildete eine Podiumsdiskussion mit den beiden CDU-Europaabgeordneten Klaus-Heiner Lehne und Herbert Reul, der grünen Landtagsabgeordneten Sylvia Löhrmann, Hildens Bürgermeister Günter Scheib und zwei Schülervertretern. Daniel Wilder und Tobias Becker aus dem Sozialwissenschafts-Leistungskurs übernahmen die Aufgabe, auf dem Podium Fragen zu formulieren. „Ist das deutsche Schulsystem konkurrenzfähig?“, wollte Wilder stellvertretend für die Schüler wissen. Von den Politikern gab es auf diese Frage durchaus Kritik am deutschen System. „Der Status Deutschlands als Bildungsnation ist aufgrund der föderalistischen Struktur schwer zu repräsentieren in Europa“, musste Lehne einräumen.
„Das Zentralabitur ist ein Schritt zu Gerechtigkeit und Chancengleichheit in Europa“, meinte Löhrmann auf eine weitere Schülerfrage. In einem vereinten Europa bieten sich viele neue Chancen. Und die interessierten die Schüler dann auch besonders. In Arbeitsgruppen konnten sie sich im Anschluss an die Podiumsdiskussion informieren. Studierende und Hochschulabsolventen mit Auslandserfahrungen gaben dabei die Auskünfte. Unter ihnen auch Mathias Scheib, Student der Politologie und Geschichte. „Auslandserfahrung ist etwas anderes als ein Auslandsaufenthalt“, sagte Scheib aus eigener Erfahrung. Beim Schulbesuch im Ausland, bei Praktika oder bei einem Auslandssemester während des Studiums gewinnt jeder sowohl persönliche Erfahrung als auch wertvolle Pluspunkte für den Lebenslauf. Dabei gibt es zahlreiche Förderprogramme der Europäischen Union. „Es gibt eigentlich keinen, der sich nicht fördern lassen kann“, machte der ehemalige Helmholtz-Schüler den Zuhörern Mut.
Positiv Bilanz der Schüler
Durchweg positiv beurteilten die Schüler den Europatag. „Mir hat es gefallen, weil die Fragen von Fachleuten beantwortet worden sind und weil auch schulische Themen angesprochen wurden“, resümierte Charlotte Hermes. Mitschülerin Julia Kruse pflichtete ihr bei, kritisierte jedoch, dass die Politiker zum Teil zu ausschweifend geantwortet hätten.