Hilden Helau, Helau — bei Sonne und Samba

Hilden · Lang, friedlich und fröhlich war der Zoch. Die RP war wieder dabei und stellte fest: Manche werfen Kamelle auch zurück.

Gleich geht's los! Alle freuen sich, nur einer hat Stress: Torsten Herder, Leiter der dritten Zuggruppe, verzweifelt fast, weil ein Wagen fehlt. Der Sambawagen der Bürgeraktion steht hinter irgendwelchen Absperrungen und nicht auf dem Lindenplatz, wo Aufstellung ist und wo er stehen sollte.

Doch die bestens organisierten Karnevalisten bekommen es hin, den Wagen rechtzeitig an seine Stelle, die Nummer 20, zu bugsieren, als der Zoch sich in Bewegung setzt. Die Sambaklänge geben hier, in der dritten von fünf Zuggruppen, den Klang an — und das wird während des mehr als zweistündigen Zugs auch so bleiben. Mer trekke und tanze also durch die Stadt, und unsere Truppe muss einfach als besonders jeck gelten: Wir sind elf, haben die Nummer 22 zugeteilt bekommen, und es ist der 3.3. Noch Fragen?

Kleines und großes Prinzenpaar werden standesgemäß mit dreifachem Helau begrüßt: Wir Fußgruppen defilieren an den hohen, bunten Wagen vorbei, die sich ans Ende des Lindwurms setzen werden, und kratzen die erste Kurve. Hinter der Ecke: Jecke! Jetzt gilt's — Kamelle finden ihren Weg in die Menge, Popcorn fliegt und wird aufgefangen, viele Familien mit süßen kleinen Bienen, Prinzessinnen und Vampiren säumen die Straße.

Zwei kleine Tiger fangen begeistert die Klömpchen auf — und werfen sie mit Verve zurück! Auf der Südstraße hat aber der kleine Heinz (2) die Ruhe weg: Er schläft tief und fest in seinem Kinderwagen, umhüllt von Kamelle aller Art. Zu viel gefeiert am Abend zuvor? Die Mutter sagt: nein. Für die vielen Jugendlichen gilt das wohl kaum. Sie feiern ausgelassen, sonderlich aggressiv ist zu diesem Zeitpunkt niemand. Die Schnapsfläschchen haben es (leer) in das abgesperrte Gebiet geschafft und kollern jetzt zwischen den Füßen der Fußtruppen herum, die Samba auf der Stelle tanzen, denn es ist Stau. Helau!

Die Polizisten, die nicht mitlaufen müssen, haben's gut: Sie stehen auf dem Dach der Polizeiwache und haben damit einen Platz an der Sonne. Die gibt inzwischen alles — was bestens zum Samba passt.

Endspurt: Hildens prominenteste Meile ist proppevoll, die Karawane zieht weiter und kommt am Bürgerhaus vorbei. Auf dem Balkon stehen Bürgermeister Horst Thiele und seine Getreuen, die Gruppen werden mit Itter Helau begrüßt. Die letzten Meter folgen, der Bollerwagen ist leer. Nä, wat war et wieder schön!

(RP)
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