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Hilden Fahrrad-Schnäppchen aus dem Fundbüro für zwei Euro

Hilden · Im Innenhof des Rathauses kamen 28 Räder unter den Hammer. Damenräder waren besonders begehrt.

Prüfend umrunden die Kunden die Fahrräder, die sich im Innenhof des Rathauses nebeneinander drängen. Sie testen die Bremsen, begutachten die Gangschaltung. "Wenn ich sehe, in welchen Zustand die meisten hier sind, weiß ich nicht, ob ich die Hand hebe", sagt Rüdiger Müller kritisch. Er hofft bei der Versteigerung ein günstiges Modell für Einkaufsfahrten in die Stadt zu bekommen. "Dafür ist mir mein teures Tourenrad schlicht zu schade."

Ebro Pektas sucht dagegen nicht nur für sich selbst nach einem Schnäppchen. Die junge Frau ist mit einer Freundin gekommen. Gemeinsam wollen sie günstige Räder für Arbeitskollegen und Freunde ersteigern. "Wir suchen vor allem Kinder- und Damenräder. Wie viele wir kaufen, ist jedoch ein bisschen vom Preis abhängig. Vier haben wir bereits ins Auge gefasst und ich hoffe, dass die bezahlbar bleiben."

"Dann wollen wir mal anfangen", sagt Auktionator Reinhard Hunger und zieht erwartungsvolle Blicke auf sich. Zweimal im Jahr sorgt er dafür, dass die Räder aus dem Fundus des Fundbüros neue Besitzer bekommen. Diesmal sind es 28. "Für mich ist es erstaunlich, wie viele das jedes Mal sind. Doch die Besitzer hochwertiger Räder bekommen das Geld von der Versicherung und die meisten erkundigen sich gar nicht, wenn ihr Rad weg ist. Andererseits ist dies hier eine Chance, günstig an Ersatz zu kommen", sagt Hunger. Er beginnt mit zwei Euro, durchschnittlich gibt er bei zehn bis 15 Euro den Zuschlag. Hunger ruft das erste Rad auf: ein Kinderrad mit silber-rotem Rahmen. "Wer bietet zwei Euro?", fragt er in die Runde. Ebro Pektas hebt die Hand. "Zum Ersten, zum Zweiten und zum Dritten. Herzlichen Glückwunsch", sagt Reinhard Hunger. Die junge Frau lächelt. Ein Damenrad für 16 Euro ersteigern Birgit und Klaus Fronhof. "Damit unser Sohn zur Schule kommt. Am Gymnasium sind ihm schon vier gestohlen worden. Nun muss das teure Rad zu Hause bleiben", sagt Birgit Fronhof. "Damenräder sind heute sehr begehrt", sagt der Auktionator. Angelika und Peter Groß haben auch eines ersteigert: "Für 38 Euro können wir nicht viel falsch machen." Der Familie sind allein im vergangenen Jahr drei teure Räder gestohlen worden.

(domi)
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