Fußball VfB 03 braucht einen neuen Vorstand

Hilden · Harald Meffert legt bei der Jahresversammlung am Montag sein Amt nieder. Ein Nachfolger für den scheidenden Vorsitzenden ist aber noch nicht in Sicht. Manfred Brunner, Markus Jetten und Laura Heyden hören ebenfalls auf.

 VfB-Vorsitzender Harald Meffert (r.) und sein Stellvertreter Manfred Brunner verkünden am Montagabend ihren Abschied.

VfB-Vorsitzender Harald Meffert (r.) und sein Stellvertreter Manfred Brunner verkünden am Montagabend ihren Abschied.

Foto: Archiv/Staschik

Der VfB 03 steht vor einem richtungsweisenden Wochenende. Morgen (15 Uhr, Hoffeldstraße) im Derby der Fußball-Landesliga gegen den punktgleichen SV Nord will der Klub mit einem Erfolg den Anschluss an die Spitzengruppe halten. Für Michael Kulm, der den VfB 03 im vierten Jahr trainiert, wäre es zugleich der erste Sieg in der Meisterschaft über den Ortsrivalen. "Jede Serie geht einmal zu Ende und eine neue beginnt", sagt de 47-Jährige — und zahlt für diese Fußballerweisheit gerne ins Phrasenschwein ein. Fest steht in jedem Fall: Es ist eine schwierige Aufgabe, dieses Ziel zu verwirklichen.

Die nächste Herausforderung wartet allerdings nur einen Tag später auf den VfB 03. Denn um 19.30 Uhr beginnt in der Cafeteria der Anlage an der Hoffeldstraße die turnusgemäße Jahresversammlung der rund 500 Mitglieder. Wichtigster Tagesordnungspunkt: Die Neuwahl des Vorstandes. Sechs Jahre lang lenkte Harald Meffert die Geschicke des Hildener Traditionsklubs. Jetzt will der Präses seinen Platz an vorderster Front jedoch endgültig räumen. "Es reicht", sagt er und verweist auf den wesentlichen Erfolg in seiner Amtszeit — den Schuldenabbau. Zu Beginn der Meffert-Ära standen immerhin 120 000 Euro Verbindlichkeiten zu Buche, die inzwischen auf ein für den Klub verträgliches Maß abgebaut sind. "Wir haben insgesamt in den Verein sehr saubere Strukturen reingebracht", verweist Meffert zudem auf die organisatorischen Veränderungen.

So stellen die Verantwortlichen jeweils zu Beginn der Saison ein Budget für die einzelnen Bereiche des Vereins auf. "Das Budget ist natürlich immer eine Absichtserklärung, aber die Einhaltung wird sehr detailliert überwacht", berichtet Meffert. Und findet: "Wir sind insgesamt transparenter geworden." Denn einmal monatlich steht eine Vorstandssitzung an, "die immer im gleichen Muster verläuft". Will heißen: Jeder einzelne Bereich des VfB 03, sei es der Vorstand, der Schiri-Obmann oder die Jugend, berichtet über die laufenden und vergangenen Aktivitäten. Zugleich stehen aber auch die Finanzen auf dem Prüfstand. "So eine Sitzung kann bis zu drei Stunden dauern", weiß Meffert. Zeit, die der Noch-Vorsitzende jedoch gut angelegt sieht. "Es gibt rund zehn Leute, die immer über alles informiert sind."

Für die Zukunft ist dem scheidenden Vorsitzenden aus organisatorischer Sicht daher nicht bange. "Wir haben jetzt überschaubare und geordnete Strukturen. Das war immer mein Wunsch: Jeder kann den Verein leiten, weil die Strukturen da sind." Und macht damit Werbung für einen Nachfolger. Allerdings braucht es diesmal gleich mehrere Mitglieder, die sich neu im Vorstand engagieren, denn neben Meffert hört mit Manfred Brunner auch sein Stellvertreter auf. Dazu verkünden Schatzmeister Markus Jetten und Geschäftsführerin Laura Heyden ihren Abschied. Im amtierenden Vorstand bleibt damit nur der Posten des Jugendleiters besetzt: Den hat Kurt-Peter Schneider inne — seine Wahl am Montagabend vorausgesetzt.

Harald Meffert selbst übernahm die Amtsgeschäfte in schwierigeren Zeiten. Der VfB 03 lag ihm am Herzen, denn als Vater sah er Sohn Alexander im Klub gut aufgehoben. Der ging bereits in jungen Jahren nach England, hatte aber "immer wenn er hier war, seine Heimat im VfB". Für Meffert stand fest: "Der Verein hat da ein hohes Maß an sozialer Kompetenz gezeigt — und da war ich in der Bringschuld." Jetzt aber will der 61-Jährige vermehrt seine Freizeit genießen. Zugleich betont er jedoch: "Ich werde dem Verein weiter verbunden bleiben." Gerne sieht er vor allem bei Jugendbegegnungen auf der Anlage an der Hoffeldstraße vorbei — und das wird sich auch in Zukunft wohl nicht ändern.

(RP/ila)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort