Hilden/Haan "Fußgängerinsel auch an der Grenze zu Haan"

Hilden/Haan · Angesichts der im Bau befindlichen Querungshilfe im Hildener Westen fordert Ratsherr Ludger Reffgen auch eine auf der B 228 Richtung Haan.

 Otto und Christine Pfitzer warten mit ihren Hunden auf eine Gelegenheit die Bundesstraße 228 an der Ortsgrenze Hilden / Haan zu überqueren.

Otto und Christine Pfitzer warten mit ihren Hunden auf eine Gelegenheit die Bundesstraße 228 an der Ortsgrenze Hilden / Haan zu überqueren.

Foto: Staschik:

Im Hildener Westen erfüllt sich zurzeit der Wunsch vieler Wanderer und Radfahrer, die stark befahrene Hülsenstraße/Am Schönenkamp im Stadtwald nahe des Unterbacher Sees schneller und gefahrloser überqueren zu können: Bis zum Sommer baut die Stadt Düsseldorf an der Brücke über den Hoxbach, gleich am Wanderparkplatz, eine Fußgängerinsel.

"Was dort möglich ist, sollte im Hildener Osten an der Stadtgrenze zu Haan auch möglich sein", findet Ludger Reffgen, Vorsitzender der Hildener Ratsfraktion Bürgeraktion (BA). Er sieht besonderen Bedarf an der Bundesstraße B 228, die entlang des Kesselsweiers in die Gartenstadt führt und auf Hildener Seite Elberfelder Straße, auf Haaner Seite Düsseldorfer Straße heißt. Dort war in der Silvesternacht 2011/2012 ein 44-jähriger Haaner ums Leben gekommen, als er — angetrunken nach einer Silvesterfeier — unvermittelt auf die Fahrbahn getreten war.

Zwar wäre der Unfall auch mit einer Querungshilfe wohl nicht zu verhindern gewesen, trotzdem betrachten viele Wanderer, Radfahrer und Reiter die Ecke als gefährlich. Denn dort quert — wie im Hildener Westen — ein stark genutzter Wanderweg die Straße. Und die Autos dürfen hier sogar 70 Stundenkilometer schnell sein, auf der Hülsenstraße nur 50 km/h. Nach Auskunft des Landesbetriebs Straßen.NRW, der die B 228 im Auftrag des Bundes betreut, liegt es in den Händen der Städte Hilden und Haan, dort eine Fußgängerinsel zu bauen. Die Pläne müssten nur mit ihm abgestimmt werden.

Bislang sei an der Stelle aber noch nichts vorgesehen, teilt Dieter Drieschner, stellvertretender Leiter des Hildener Tiefbauamtes, mit. Er schätzt die Kosten für eine solche Querungshilfe — wie an der Hülsenstraße/Am Schönenkamp — auf rund 50 000 Euro. "Denn für den Bau der Verkehrsinsel müsste man auf der Elberfelder Straße in den Unterbau der Straße eingreifen", erklärt er. Das sei aufwändiger, als eine Querungshilfe nur auf die Fahrbahn aufzudübeln.

Laut Landesbetrieb Straßenbau könnten sich die Städte Hilden und Haan auch für die Errichtung der Querungshilfe zusammentun. Da sie sich zwar gleich an der Stadtgrenze, aber auf Hildener Gebiet befindet, hätte die Itterstadt die Federführung bei der Planung, mutmaßt Dieter Drieschner. Er kann sich nicht erinnern, dass sich die beiden Nachbarstädte in der Vergangenheit schon mal die Kosten für eine Verkehrsinsel geteilt hätten.

Engin Alparslan, Technischer Beigeordneter der Stadt Haan, könnte sich nach eigenen Angaben grundsätzlich eine gemeinsame Finanzierung mit Hilden vorstellen. "Allerdings müssten wir erst prüfen, ob für eine Verkehrsinsel auch der Bedarf besteht", erklärt er. Sollte eine Querungshilfe sich als nötig herausstellen, "möchte ich mich dem nicht in den Weg stellen".

Dem Landesbetrieb zufolge soll die B 228 nach 2015 von einer Bundes- zu einer Landesstraße herabgestuft werden, weil sie parallel zur Autobahn verlaufe und dem Bund eine Schnellstraße reiche. Wann genau, stehe noch nicht fest. Laut Reffgen könnte dies die Pläne für den Bau einer Querungshilfe erleichtern, da für Landstraßen weniger strenge Vorgaben gelten als für Bundesstraßen.

(RP/rl)
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