Grevenbroich Training für Traumberuf bei der Feuerwehr

Grevenbroich · Tauchen, Seilklettern, Sprinten und die Drehleiter hinauf: 21 Bewerber für die hauptamtliche Feuerwachemussten am Dienstag Fitness beweisen. Am Ende werden aber nur vier eingestellt.

 Christoph Mayer will Feuerwehrmann werden, und dafür muss er einmal hoch hinauf auf der Drehleiter. Das ist längst nicht der einzige Test.

Christoph Mayer will Feuerwehrmann werden, und dafür muss er einmal hoch hinauf auf der Drehleiter. Das ist längst nicht der einzige Test.

Foto: M. Reuter

Zügig klettert Daniel Lößner mit Schutzhelm die Drehleiter hoch – bis zum Rettungskorb in 23 Metern Höhe. "Das war kein Problem", sagt der 21-Jährige wieder zurück auf dem Boden.Fünf Monate hat der Gustorfer für diesen Tag trainiert. "Ich bin jeden Tag gelaufen und regelmäßig geschwommen", erzählt Lößner.

Fitness ist auch nötig: 20 Männer und eine Frau, alle bereits mit Berufsausbildung, wollen zur Feuerwehr – und mussten erst einmal schwitzen. Beim Auswahlverfahren für hauptamtliche Feuerwehrleute war Sportlichkeit gefragt. "Wir suchen vier neue Feuerwehrleute", erklärt Feuerwehrchef Udo Lennartz. Die Einsatzstärke auf der Wache wird aufgestockt. Die Zahl der Hauptamtler soll bis 2014 von 29 auf 43 steigen, acht "Neue" befinden sich in Ausbildung. Zudem rücken 210 Ehrenamtler in der Stadt aus.

An Interessenten für den Feuerwehrberuf besteht kein Mangel. 46 Bewerber stellten sich an zwei Tagen vor. "Die Zahl der Bewerber ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen", sagt Marie-Therese Buchkremer von der Stadt. Nach 200 Metern Schwimmen auf Zeit und 15 Metern Tauchen im Schlossbad ging's zum Parcours in die Turnhalle: Über den Bock, unter dem Kasten her, drei Rollen und dann am Seil Richtung Hallendach – den Kandidaten wurde einiges abverlangt. "Feuerwehrleute müssen für den Einsatz fit sein", betont Lennartz am Rand. Schließlich wiege die Ausrüstung mit schwerem Atemschutz 25 bis 30 Kilogramm.

Vor dem Drehleitersteigen musste er sieben Bewerber nach Hause schicken, sie hatten nicht die nötige Punktzahl. Daniel Lößner ist unter den verbleibenden 14 – ebenso wie Christoph Mayer, der vom Seilklettern eine Blase an der Hand zurückbehalten hat. Der Alsdorfer ist sichtlich durchtrainiert – und er hat Feuerwehrerfahrung, gehört der Freiwilligen Wehr in Alsdorf an. "Mein Vater ist ebenfalls Feuerwehrmann, und ich helfe gern anderen Menschen", erzählt der 20-Jährige, der bislang als Kraftfahrzeugmechatroniker tätig ist. Daniel Lößner aus Gustorf arbeitet im Gartenlandschaftsbau. An der Feuerwehr reizt ihn die Abwechslung: "Jeder Einsatz ist anders." Ob sich ihr Wunsch erfüllt und sie im Oktober die Ausbildung beginnen können, wissen sie noch nicht: Im Juni steht die theoretische Prüfung an, dann ist Wissen etwa in Deutsch und Mathe gefragt.

(NGZ)
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