Zunächst hatte nach der Tat alles auf einen Beziehungsstreit gedeutet – jetzt sieht es so aus, als wenn die gemeinsamen Kinder des mutmaßlichen Täters und des Opfers Anlass für den Konflikt gewesen wären. "Laut Anklage hat der Mann geglaubt, dass seine Tochter ein Verhältnis mit einem 22-jährigen Nachbarn hat", so Staatsanwalt Stefan Linges, "damit war er wohl nicht einverstanden, es gab Diskussionen über die Erziehung." Es sei zum Streit zwischen den Geschiedenen gekommen, der Ex-Mann habe zunächst mehrfach mit einem Messer auf die 40-Jährige eingestochen.

Wie erst jetzt bekannt wurde, hat er es dabei nicht belassen. "Danach hat er einen Hammer geholt und auf den Kopf der schwer verletzten Frau eingeschlagen", so Linges, "dann hat er die Wohnung verlassen." Nachbarn hatten in der Zwischenzeit bereits die Polizei informiert: Sie traf den blutverschmierten Mann im Treppenhaus an und nahm ihn fest.

Nach Informationen der Staatsanwalt hatte sich das Paar vor einigen Jahren getrennt. Während die getötete Frau mit den gemeinsamen Kindern in Grevenbroich lebte, war ihr Ex-Mann nach Mönchengladbach-Rheydt verzogen. Die drei Kinder waren zur Tatzeit nicht in der Wohnung, sondern in der Schule. Später wurden sie von Notfallseelsorgern und Mitarbeitern des Jugendamtes betreut.

Für den Prozess hat das Landgericht Mönchengladbach sieben Verhandlungstage angesetzt. 25 Zeugen aus dem Umfeld der Familie, aber auch von der Polizei sollen gehört werden. Im Falle einer Verurteilung muss der Mann mit bis zu 15 Jahren Gefängnis rechnen. Nach der Tat hatte er die Tötung seiner Ex-Frau eingeräumt.