Grevenbroich Kritik an Gutachten-Flut: Was die Politiker sagen

Grevenbroich · Die Stadt gibt zu viel Gutachten in Auftrag und verschwendet Steuern. Das kritisiert der Grevenbroicher Artur Kulbe in einem Brief an den Steuerzahlerbund. Nach dem NGZ-Bericht von Mittwoch gibt es nun erste Reaktionen der Parteien.

"Diese Pauschalkritik teile ich nicht", meint Horst Gerbrand, Fraktionschef der SPD: "Ich denke, dass die Verwaltung sehr gezielt Gutachten vergibt." Geldverschwendung sei aus seiner Sicht aber das Gutachten der Wirtschaftsprüfer von "Rödl & Partner" gewesen: "Fast 150 000 Euro wurden ausgegeben, ohne dass ein Mehrwert für die Stadtfinanzen herausgekommen ist", sagt Gerbrand. Was ihn ärgert: "Auch die FDP kritisiert, dass die Stadt zu viel Geld für Gutachten ausgibt. Dabei hat sie die teure Rödl-Analyse befürwortet."

Die Stadt sollte mehr eigene Leute für das Erstellen von Gutachten einsetzen – das meint Hildegard Florack von der UWG: "Es gibt gute Leute in der Verwaltung, die ihr Wissen und ihre Fähigkeiten einbringen können." Dies gelte auch für das aktuell geforderte Gutachten für das TuS-Heim.

Die FDP-Fraktion teilt die Kritik von Artur Kulbe: "Der Bund der Steuerzahler sollte ruhig einmal überprüfen, ob die Stadt Grevenbroich wirklich zu viel Geld für Gutachten ausgibt", meint Ratsherr Markus Schumacher." Und auch Dieter Dorok von den Bündnisgrünen ist gegen eine weitere externe Analyse: "Das TuS-Gutachten sollten die Stadtplaner erstellen."

Rolf Göckmann von den Aktiven Bürgern (ABG) befürwortet die Initiative von Artur Kulbe: "Gerade das Verhalten der Politik im Fall des TuS zeigt wieder, wie wenig weit es her ist mit dem Sparwillen. Heilige Kühe werden nicht angepackt." Die ABG sei gegen eine Sanierung des TuS-Heims. Vielmehr plädiert die Fraktion dafür, über die Zusammenlegung von Sportvereinen im Stadtgebiet nachzudenken.

(NGZ)
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