Grünanlagen in Grevenbroich Ärger wegen voller Mülleimer

Grevenbroich · Die Stadt hat die Reinigungsintervalle in den Parks erhöht – dennoch sind viele Papierkörbe voll. Das stört Menschen, die dort Luft schöpfen und sich erholen wollen. Schuld an der Misere sei Corona, heißt es aus dem Rathaus.

 Klaus Dicken neben einem der vielen Mülleimer, die im Stadtpark oder an Apfelwiese überquellen. Schuld ist die Corona-Krise, sagt die Stadt.

Klaus Dicken neben einem der vielen Mülleimer, die im Stadtpark oder an Apfelwiese überquellen. Schuld ist die Corona-Krise, sagt die Stadt.

Foto: Dicken

Es gibt schönere Anblicke als diese: In den Grevenbroicher Parks quellen immer wieder die Mülleimer über – und zwar so stark, dass sich der Unrat ringsherum verteilt. „Das ärgert viele Spaziergänger“, sagt Geschäftsmann Klaus Dicken, der oft im Gartenschau-Gelände unterwegs ist und weiß, wie es dort um die Sauberkeit bestellt ist. Er hat bereits versucht, sich im Rathaus über diesen Missstand zu beschweren, ist dort aber nicht weiter gekommen.

„Vor allem nach den Wochenenden sind die Papierkörbe übervoll“, schildert Dicken. „Es sind ja nicht nur Pizzakartons und Kaffeebecher, die sich darin stapeln. Leider wird auch Hausmüll in den Behältern entsorgt, weil irgendjemand Kosten sparen will oder seine Tonne zu Hause voll hat.“ Das sei ein Problem – ein anderes: „Offenbar ist die Stadt nicht in der Lage, für Hygiene in unseren Anlagen zu sorgen.“

Naturfreund Dicken schlägt der Verwaltung vor, nicht an einem festgelegten Tag die Mülleimer zu leeren, sondern nach Bedarf. „Es nutzt nichts, wenn die Behälter zum Beispiel freitags geleert werden. Folgt darauf ein Wochenende mit schönem Wetter, werden die Parks gut besucht – und dann sind die Körbe ruckzuck voll und quellen schon bald über“, sagt der Grevenbroicher. Ein solcher Anblick animiere nicht gerade zu einem Abstecher von der Innenstadt in die umliegenden Grünanlagen, meint Dicken.

Seitdem die Corona-Krise immer mehr Menschen in die Natur zieht, beobachtet die Verwaltung, dass die öffentlichen Mülleimer mehr als sonst genutzt werden. „Darauf haben wir reagiert“, sagt Rathaussprecherin Claudia Leppert. „Seit Mitte März sind die Leerungsintervalle im gesamten Stadtgebiet stark erhöht worden.“ Konkret hätten die Stadtbetriebe einen Mitarbeiter zusätzlich damit beauftragt, um an den Samstagen und Sonntagen für jeweils sieben bis acht Stunden die Müllbehälter in den Grünanlagen zu leeren. Zweimal täglich – und zwar vor- und nachmittags – seien darüber hinaus fünf Mitarbeiter mit dieser Arbeit beschäftigt. „Wir haben die Leerung massiv hochgefahren – sowohl was den personellen Aufwand als auch die Häufigkeit betrifft“, resümiert Leppert.

Dennoch würden immer noch viele Tonnen überquellen. „Unser Appell: Sollten Abfallbehälter voll sein, bitte den Müll bis zum nächsten Eimer tragen oder ihn mit nach Hause nehmen“, so Leppert.

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