Grevenbroich Festzelt statt Erfthalle

Grevenbroich · Die Frimmersdorfer Schützen müssen sich umstellen: Weil es Brandschutzmängel in der Erfthalle gibt, feiern sie ihr Fest erstmals seit 40 Jahren in einem Zelt. Zurzeit ist offen, ob es zu einer Sanierung des Saals kommen wird.

 Schützen-Chef Hubert Geritan bei den Aufbauarbeiten auf dem Tennenplatz: Erstmals seit 40 Jahren feiern die Frimmersdorfer im Zelt.

Schützen-Chef Hubert Geritan bei den Aufbauarbeiten auf dem Tennenplatz: Erstmals seit 40 Jahren feiern die Frimmersdorfer im Zelt.

Foto: M. Reuter

Die 470 Mitglieder des Bürgervereins müssen sich umstellen. Erstmals seit 40 Jahren feiern sie ab Samstag ihr Schützenfest nicht in der Erfthalle. Denn der große Saal wurde wegen Brandschutzmängeln kurzfristig geschlossen. Als Alternative hat die Stadt den Brauchtumsfreunden auf ihre Kosten ein Zelt auf dem gegenüber liegenden Ascheplatz spendiert. "Damit werden wir nun leben müssen", sagt Präsident Hubert Geritan (59): "Zumindest in diesem Jahr."

Heute wird sich die Vereinsspitze mit dem städtischen Marktmeister Thomas Bell treffen, um die Kirmes vorzubereiten. "Fest steht: Der Platz muss auseinandergerissen werden", erklärt Geritan. Karussell, Autoscooter und Buden werden an der Erfthalle platziert, der Imbissstand wird auf dem Sportplatz zu finden sein, direkt am Eingang zum Planenbau. Mit 11 000 Quadratmetern bietet er etwa die gleiche Fläche wie der Erfthallen-Saal, der Platz ist jedoch anders verteilt: "Das Zelt wird eher schlauchartig sein. Für eine breitere Konstruktion müssten schwere Fahrzeuge anrücken, die den Fußballplatz zerstörten könnten. Das aber wollen und müssen wir vermeiden", erklärtHubert Geritan.

Der Präsident des Frimmersdorfer Bürgervereins geht davon aus, dass für das kommende Schützenfest ein guter Mittelweg gefunden worden sei: "Jetzt müssen wir abwarten, was das Wochenende bringt." Das Ziel der Schützen sei jedoch, möglichst bald wieder am alten Ort feiern zu können: "Nach dem Fest werden wir uns mit den Verantwortlichen der Stadt zusammensetzen, um das weitere Vorgehen zu besprechen", so Geritan. Die Stimmung unter den Schützen sei durchaus unterschiedlich, erklärt der Vereinschef: "Manche finden das gar nicht so schlimm, in einem Zelt zu feiern. Andere haben schon meinen Kopf gefordert."

Wie es mit der Erfthalle weitergeht, steht allerdings noch nicht fest, betont der zuständige städtische Dezernent Claus Ropertz. Bürgermeisterin Ursula Kwasny wird in Kürze die Vertreter der Ratsfraktionen an den runden Tisch laden. Ursprünglich sollte dies noch in diesem Monat geschehen, zwischenzeitlich ist der Termin jedoch verschoben worden: "Das Gespräch wird definitiv nach den Herbstferien stattfinden, voraussichtlich am 26. Oktober", erklärt Ropertz.

Bei dieser Gelegenheit will er den Politikern erklären, welche Auflagen in der Erfthalle zu erfüllen sind: "Wir werden darstellen, was unbedingt notwendig ist und was gemacht werden müsste." Damit seien Kosten zwischen 800 000 und rund zwei Millionen Euro verbunden – "je nachdem, wie die Halle künftig genutzt werden soll".

Wo die finanziell angeschlagene Stadt dieses Geld hernehmen möchte, ist bislang unklar. Bürgermeisterin Ursula Kwasny hat zugesichert, sich um Sponsoren für die Sanierung der Frimmersdorfer Erfthalle kümmern zu wollen.

(NGZ)
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