Grevenbroich Bahnstrecke wird gesperrt: So fahren die Ersatzbusse nach Köln

Grevenbroich · Chaotische Zustände für Fahrgäste befürchteten Politiker bei der ab dem 2. September geplanten Vollsperrung der Bahnstrecke von Grevenbroich Richtung Köln.

 Wegen Bauarbeiten werden viele Züge in Grevenbroich enden.

Wegen Bauarbeiten werden viele Züge in Grevenbroich enden.

Foto: MR

Acht Wochen lang erneuert die DB zwischen Erftwerk und Köln-Ehrenfeld Gleise und Weichen, betroffen sind der Regional-Express (RE 8) und die Regionalbahn (RB 27). Nun stellte Benjamin Ey von DB Regio im Planungsausschuss ein umfangreiches Konzept für den Schienenersatzverkehr vor, das erst wenige Stunden zuvor festgezurrt worden war — auch die Stadt ist bei der Planung eingebunden.

Gleich drei Buslinien werden als Schienenersatzverkehr ab Grevenbroich eingerichtet. Zudem kündigt Ey "das größte Kommunikationskonzept" an, "das wir für eine Bahnbaustelle im Kölner Raum erstellt haben".

Das dürfte auch nötig sein: Eine komplexe Grafik mit einem ganzen Geflecht von Linien präsentierte Ey den Politikern. "Wir könnten einfach Ersatzbusse entlang der Bahnstrecke einsetzen. Aber wir wollen den unterschiedlichen Verkehrsbedürfnissen möglichst entgegen kommen", begründete Ey.

Auf mehreren Wegen sollen Grevenbroicher Fahrgäste während der Streckensperrung nach Köln kommen: Die schnellste Verbindung (laut Bahn 55 bis 59 Minuten) ist eine — in Hauptverkehrszeiten verkehrende — Express-Buslinie mit nur einem Zwischenhalt in Sinsteden bis Köln-Weiden-West. Dort müssen die Fahrgäste in die S-Bahn umsteigen. "Bei dieser Lösung umgehen wir die Engstelle mit Staus auf der Venloer Straße", sagt Ey.

Zusätzlich werden zwei Ersatz-Buslinien über Rommerskirchen Richtung Pulheim und in Spitzenzeiten zur S-Bahn-Station in Köln-Worringen eingerichtet. Zudem verkehrt die RB 38 wie gewohnt über Bedburg nach Köln. Trotz all dieser Alternativen müssen sich Bahnkunden laut Ey auf eine "um rund 30 Minuten längere Reisezeit" einstellen.

SPD-Ratsherr Holger Holzgräber hatte nach der Präsentation "den Eindruck, dass hier Profis am Werk sind. Doch der Ersatzverkehr steht und fällt mit der Kommunikation — da haben wir etwas Kopfschmerzen". Die DB will etwa mit Plakaten, einem Baustellenheft, Verteilaktionen in Zügen, einer Hotline und im Internet auf den Ersatzverkehr hinweisen. Zudem sollen Mitarbeiter, sogenannte "Reisenden-Lenker", den Fahrgästen helfen.

Christoph Welskop (Linke/GWG) und Dirk Gawlinski (Grüne) schlugen eine weitere Fahrtalternative — mit der RB 38 bis Neuss und weiter über Dormagen — vor. Für den Anschluss in Neuss müssten aber Abfahrtzeiten verändert werden, das ist laut Bahn nicht realisierbar.

(NGZ)
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