Grevenbroich Zu wenig Hausmeister für städtische Gebäude

Grevenbroich · Die Stadt soll einen Hausmeister-Pool bilden. Doch die 21 Mitarbeiter reichen für den Einsatz in Schulen und Sporthallen nicht aus.

 Mathias Prüter, Hausmeister in der Dreifachhalle in Gustorf, ist für Schul- und Vereinsport sowie bei Veranstaltungen im Einsatz.

Mathias Prüter, Hausmeister in der Dreifachhalle in Gustorf, ist für Schul- und Vereinsport sowie bei Veranstaltungen im Einsatz.

Foto: Lothar Berns

Die Stadt Grevenbroich soll einen Pool für ihre Hausmeister bilden; diese sollen künftig nicht nur an einer Schule eingesetzt werden können. Doch der Sparvorschlag der Gemeindeprüfungsanstalt (GPA) hat für die Kommune weitreichende Konsequenzen. "Die Bildung eines Pools setzt voraus, dass auch ausreichend Mitarbeiter vorhanden sind, die diesen Pool bilden", erläutert Erster Beigeordneter Michael Heesch. Kurzfristig könne dies zwar umgesetzt werden; mittelfristig sei dies ohne Konsequenzen aber unmöglich.

Eine Konsequenz würden die Grevenbroicher in der Dreifachhalle in Gustorf zu spüren bekommen: Diese wird für den Schulsport und von Vereinen genutzt; am Wochenende zudem für Großveranstaltungen wie die Spiele der Basketballer "Elephants": "Events mit mehreren hundert Leuten sind ohne Hausmeister unmöglich", sagt Thomas Staff, Leiter des Schulamts.

Zurzeit stehen 21 Hausmeister bei der Stadt Grevenbroich in Diensten; sie kümmern sich um 21 Schulen. Darunter fallen ebenso kleine Einheiten wie die St.-Jakobus-Grundschule in Neukirchen oder Systeme wie die Katholische Hauptschule (KHS), die mit mehr als 600 Kindern und Jugendlichen wie eine kleine Stadt funktioniert. Wie sehe dieser Alltag ohne einen eigenen Hausmeister aus? Schulleiter Hans-Gerd Schmitz ist entsetzt: "Das würde nicht funktionieren."

Als Beispiel nennt er die pünktliche Schneeräumung im Winter: "Wie soll das ein Hausmeister für zwei Schulen schaffen?" Zudem sei der Hausmeister auch ein wichtiger Ansprechpartner im Schulalltag, etwa dann, wenn im Gebäude kulturelle Veranstaltungen stattfinden, die mit Stühlen, Licht und Technik vorbereitet werden müssen. Michael Heesch ergänzt einen weiteren Aspekt: "Hausmeister sind mehr als reine Techniker, die mal eine kaputte Glühbirne auswechseln. Sie sind auch Ansprechpartner für Lehrer, Schüler oder Eltern."

Thomas Staff nennt noch ein weiteres Argument, was das "Ein Hausmeister für zwei Schulen"-Prinzip erschwert: "Grevenbroich ist eine Flächengemeinde. Ist ein Hausmeister in Neukirchen, kann er nicht so schnell an einer zweiten Schule in einem anderen Ort sein."

Die Dreifachhalle in Gustorf stellt dabei noch einen Sonderfall dar, da sie zu keiner Schule gehört: Wenn Vereine oder Schulen dort trainieren wollen, muss Hausmeister Mathias Prüter zur Verfügung stehen, um etwa die Räume aufzuschließen und die notwendigen Vorbereitungen zu treffen. "Wenn die Dreifachhalle genutzt wird, muss auch jemand ansprechbar sein, der sich auskennt und sich um die Koordination kümmert", ist Thomas Staff überzeugt. Dazu komme das Problem der zahlreichen Veranstaltungen am Wochenende.

Zwar seien Stundenreduzierungen für kleine Grundschulen "denkbar", aber größere Schulsysteme wie das Erasmus-Gymnasium oder die Gesamtschule ohne eigenen "Hausi" halten Heesch und Staff "für nicht praktikabel". Dies unterstreicht auch Bürgermeisterin Ursula Kwasny: "Auf Dauer ist ein Pool keine Lösung."

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort