Grevenbroich Bahn-Anschluss für die BoA

Grevenbroich · Die beiden BoA-Blöcke in Neurath sind jetzt ans Schienennetz der RWE-Werkbahn angeschlossen. Nach Inbetriebnahme des BoA-Kraftwerks schleppen die Züge 40 000 Tonnen Kohle herbei – täglich.

 Kohlezüge wie dieser werden ab dem nächsten Jahr auch das neue BoA-Kraftwerk in Neurath ansteuern. Die Voraussetzungen dafür wurden jetzt geschaffen. Damit der Braunkohlenachschub funktioniert, wurden gut 5,8 Kilometer Gleise und 13 Weichen verlegt.

Kohlezüge wie dieser werden ab dem nächsten Jahr auch das neue BoA-Kraftwerk in Neurath ansteuern. Die Voraussetzungen dafür wurden jetzt geschaffen. Damit der Braunkohlenachschub funktioniert, wurden gut 5,8 Kilometer Gleise und 13 Weichen verlegt.

Foto: Archiv H. Jazyk

Die beiden BoA-Blöcke in Neurath sind jetzt ans Schienennetz der RWE-Werkbahn angeschlossen. Nach Inbetriebnahme des BoA-Kraftwerks schleppen die Züge 40 000 Tonnen Kohle herbei — täglich.

In der Vorratskammer ist reichlich Platz: 330 Meter breit und 30 Meter tief ist der Kohlebunker des neuen BoA-Kraftwerks in Neurath — genug Raum für 50 000 Tonnen Kohle. Der Inhalt reicht für 30 Stunden Betrieb der beiden Blöcke "Gustav" und "Friedrich", die 2011 mit etwa einem halben Jahr Abstand in Betrieb gehen und den Strombedarf von etwa neun Millionen Menschen decken.

Check mit 120 Experten

Tag und Nacht muss das Kraftwerk "gefüttert" werden, muss die Kohle rollen. Die Voraussetzung dafür ist jetzt geschaffen: Der gewaltige Kohlebunker ist an das Gleisnetz der RWE-Werkbahn — an die Transportadern im Rheinischen Revier — angeschlossen. Gut 5,8 Kilometer Gleise und 13 Weichen wurden verlegt, auf drei Gleisen können die Züge die Braunkohle im Bunker entladen. 120 Mitarbeiter der Landeseisenbahnbehöfrde und des Bergamtes der Bezirksregierung Arnsberg prüften jetzt den neuen Anschluss ans Netz.

Entsprechen die Gleise und die Oberleitung den Vorschriften? Ist die Beschilderung ausreichend? Nach einem eingehenden Check hoben die Mitglieder der Kommission den Daumen — die Experten gaben ihr Okay.

Ein Hauch von Nostalgie umwehte den Ortstermin. Die Prüfer reisten im historischen Schienenbus der Köln-Bonner Eisenbahn-Freunde an. Im Alltagsbetrieb wird indes ganz andere Technik anrollen: Die E-Loks der Werkbahn ziehen im Pendelverkehr Kohlezüge mit 14 Waggons von den Tagebauen Garzweiler und Hambach nach Neurath.

"Wir fahren 365 Tage im Jahr und 24 Stunden am Tag", betont Bernd Maqua, Leiter des Eisenbahnbetriebs. Drei Gleise stehen auf dem Kohlebunker zum Entladen zur Verfügung. Auf Knopfdruck öffnen sich die Klappen, stürzen 100 Tonnen je Waggon in den Schlitzbunker mit den drei Bunkertaschen. "Diese ermöglichen es uns, Kohle mit verschiedenen Qualitäten getrennt zu lagern", erläutert Manfred Hensel, Baustellenleiter für die beiden neuen Kraftwerksblöcke.

Tief unter der Erde wartet andere Technik aufs Lagergut. "Zwei Räumwagen kratzen die Kohle im Bunker auf ein Förderband, das sie dann rund 700 Meter weiter zu den Kesseln transportiert", erklärt Hensel. Der Probebetrieb für die Fördertechnik läuft bereits — ohne Rohstoff. Auch auf den neuen Gleisen wurden Probefahrten absolviert.

Anfang 2011 wird's heiß

Wann rollen die ersten Kohlezüge? "Anfang nächsten Jahres machen wir das erste Kohlefeuer im Block G — und dafür benötigen wir die Braunkohle", kündigt Manfred Hensel an. In der ersten Jahreshälfte 2011 soll "Gustav" ans Netz gehen — ab dann wird auf den drei Bunkergleisen Tag und Nacht Betrieb sein.

(NGZ)
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