Grevenbroich Externe Berater: Kritik an der SPD

Grevenbroich · Der Finanzausschuss hat sich für den Einsatz von externen Wirtschaftsprüfern im Rathaus ausgesprochen. Deren Arbeit soll 150 000 Euro kosten. Zu teuer für die hoch verschuldete Stadt Grevenbroich, sagt die SPD. Sie hat den Landrat eingeschaltet, er soll jetzt den Beschluss des Ausschusses überprüfen.

Bei der CDU trifft diese Aktion auf Unverständnis: "Hierbei handelt es sich wohl um ein Wahlkampfmanöver", mutmaßt Fraktionschef Norbert Gand. Was ihn wundert: "Die SPD hat sich 2009 doch selbst in ihrem Zehn-Punkte-Programm zur Haushaltssanierung für den Einsatz externer Berater ausgesprochen. Warum nimmt sie davon jetzt Abstand?"

Laut CDU leide Grevenbroich schon seit der Landesgartenschau Mitte der 90er Jahre unter einem strukturellen Haushaltsproblem, das intern bislang nicht gelöst werden konnte. Vor diesem Hintergrund sei es wichtig, sich professioneller Hilfe zu bedienen, meint Norbert Gand: "Das liegt im Interesse der Stadt, wenn wir uns nicht noch weiter verschulden wollen."

Anders als die SPD zweifelt der CDU-Chef daran, dass das Gutachten der Gemeindeprüfanstalt (GPA) bei der Haushaltssanierung so hilfreich sein kann wie die externen Berater: "Denn die GPA prüft nur sporadisch in bestimmten Bereichen." Ein flächendeckender Check könne nur durch ein professionelles Beratungsunternehmen gewährleistet werden." Zudem würde das Zahlenmaterial dieses, der Stadt im Entwurf vorliegenden Gutachtens von 2007 stammen. "Also aus einer Zeit, in der einige Politiker noch von der schwarzen Null träumten", so Gand süffisant.

Auch die Aktiven Bürger (ABG) wunderten sich gestern über den SPD-Vorstoß: "Die eigene Idee von externen Beratern als kommunalverfassungsrechtlich bedenklich zu bezeichnen, mutet seltsam an", so Vorsitzender Rolf Göckmann.

(NGZ)
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