Goch Junge Tanz-AG mit Gocher Beteiligung

Goch · Die Gocher Niers-Kendel-Schule nahm an einem Projekt des "Bundesverbandes Tanz in Schulen" teil. Zusammen mit der Ballettschule Kranenburg und der Bezirksgemeinschaft Musik Niederrhein Nord kam es jetzt zur Aufführung.

Was sich da in der großen Aula der Sekundarschule in Kleve ereignete, war ein grandioses Beispiel dafür, wie Chancen beherzt ergriffen und überzeugend genutzt werden können. Unter dem Motto "Seit' an Saite" präsentierte sich die ChanceTanz-AG der Gocher Niers-Kendel-Schule mit Jessica Alfaia, Kefira Belfour, Christine Guppy, Lara Hemmelder, Michelle Hübscher, Lena Joosten, Elisabeth Klaassen, Joanna Klaaßen, Maria Kryzewski, Nienke Kuypers, Lena Ligocka, Maxima Michalak, Marie Schmiding, Lucy Schwarz, Sophie und Carolin van Stiphout, Adelina Vrela und Lia de Witt, unterstützt von Schülern sowie Jugendlichen aus drei weiteren Städten des Niederrheins mottogemäß ohne gegenseitige Berührungsängste.

Dies zu erreichen und schließlich auf der Bühne zu präsentieren war vor allem das Werk der Tanzpädagoginnen Tamara Kutscher und Lena van Bebber, assistiert von Lara Bodden sowie Georg Michel als musikalischem Leiter, die in monatelanger Arbeit aus den Mädchen leichtfüßige Tänzerinnen zauberten. Für fast alle Kinder war dies der erste Tanz-Auftritt überhaupt - zu sehen war das allerdings nicht.

Eine Besonderheit des Projekts: Die Tänzer wurden begleitet von Live-Musik, beeindruckend gut gespielt von Kindern und Jugendlichen der Haldern Strings. Als weitere Partner präsentierten sich die Tanz-AG des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums Kleve unter der Leitung von Lena van Bebber sowie sechs junge Tänzerinnen der "Ballettschule Kranenburg" von Ilka Klitschka.

Ziel des Projekts, so betonte Tamara Kutscher, sei aber nicht die Aufführung, sondern der Weg dorthin: Es gehe um Chancen, die sich durch Tanz erfahren ließen, zum Beispiel um Durchhaltevermögen und Anstrengungsbereitschaft, darum, dass Üben ganz wichtig sei, wenn man Erfolg haben möchte.

Bevor noch der eigentliche musikalische Anfang des Abends mit dem 1. Satz eines Concerto grosso von Vivaldi gesetzt wurde, bewegte sich ein im Innern von einer kleinen Tänzerin (Carolin van Stiphout) gesteuerter Kriechtunnel wie eine Raupe über die Bühne und wurde von den auf der Bühne versammelten jungen Musikern mit raupengemäßen Klangimprovisationen begrüßt. Am Ende ihres Kriechgangs entschlüpfte der Raupe unter den anschwellenden Tönen des gesamten Streich-Ensembles ein kleiner Tanz-Schmetterling (Adelina Vrela) und leitete mit seinem Flug über die Bühne die erste tänzerische Annäherung der anderen kleinen Tanzkünstler an die "Saite" der Musikanten ein.

Eine weitere tänzerisch und musikalisch ungewöhnliche Darbietung war der Vortrag des Doppel-Konzerts für zwei Violinen von Bach, bei dem die beiden jungen Solisten Johannes Hannemann und Sebastiaan Kruis zu den Tänzerinnen auf die Bühne kamen und ihr erstaunlich fortgeschrittenes Können im volltönenden Wetteifer miteinander als Grundlage der gelungenen Choreographie Ilka Klitschkas einfühlsam zu Gehör brachten. Nienke Kuypers als Roll-Raupe gestaltete den Übergang zum krönenden Abschluss.

Dort entfachten die Chance-Tanz-Kinder ein Feuerwerk rasanter Läufe, Posen, Sprünge und akrobatischer Einlagen, das hervorragend zu den schnellen Violinläufen der "Cadets" der Haldern Strings passte, die nun auch vollzählig auf der Bühne versammelt waren.

Nach der Vorführung gab es für alle die Gelegenheit, Streichinstrumente unter Anleitung auszuprobieren.

(RP)
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