Uedem "Focus": Mehr Platz, mehr Möglichkeiten

Uedem · Das Uedemer Jugendzentrum "Focus" ist umgezogen: Im April wechselte die Einrichtung vom Keller des Bürgerhauses in das ehemalige Kindergartengebäude an der Keppelner Straße. Morgen findet die offizielle Einweihung statt.

 Anne Hemmers, Monika Mulders, Louisa Scholten (v.l.) und Einrichtungsleiter Serdar Öz in der geräumigen Küche des ehemaligen Schul- und Kindergartengebäudes, in dem jetzt regelmäßig Kochkurse stattfinden.

Anne Hemmers, Monika Mulders, Louisa Scholten (v.l.) und Einrichtungsleiter Serdar Öz in der geräumigen Küche des ehemaligen Schul- und Kindergartengebäudes, in dem jetzt regelmäßig Kochkurse stattfinden.

Foto: Gottfried Evers

Eigentlich ist Serdar Öz Sozialpädagoge und Leiter des Uedemer Jugendzentrums "Focus". In den vergangenen Wochen und Monaten mussten der 31-Jährige und sein Team ihr Arbeitsfeld aber um einige Punkte erweitern: Bauplanung, Inneneinrichtung, Handwerk, Installation - Öz und seine Mitarbeiter sind in diesen Tagen zwangsläufig Allrounder. Der Grund: Das Jugendzentrum ist umgezogen, vom Keller des Bürgerhauses in das ehemalige Schul- und Kindergarten-Gebäude an der Keppelner Straße 26. Am morgigen Sonntag findet die offizielle Eröffnungs- und Einweihungsfeier statt.

Ein großer Sprung für die Einrichtung, denn der Zustand des Kellers war zuletzt alles andere als optimal, der Platz begrenzt. "Wir mussten die verschiedenen Altersgruppen im Bürgerhaus-Keller zeitlich voneinander trennen, das ist im neuen Gebäude nun nicht mehr notwendig. Wir haben viel mehr Platz und können die Gruppen einfach räumlich aufteilen", sagt Öz. Die neuen Räumlichkeiten sind kaum mit den alten zu vergleichen: Statt eines Kellers kann sich das "Focus" nun auf drei Etagen, zahlreiche Räume und ein großes Außengelände ausbreiten. Wer die neuen Räumlichkeiten betritt, dem sticht bei einem Blick nach rechts sofort das weiträumig gestaltete Café ins Auge: Zahlreiche Sitzgelegenheiten, eine große Küche für die Kochgruppen des Jugendzentrums, ein Pokertisch und eine Leinwand laden zum Verweilen und zum Gespräch ein. "Für mich war klar, dass ich im neuen Haus ein Café haben möchte. Ich mag diesen Charakter, man kann sich in netter Atmosphäre treffen und unterhalten", sagt Öz. "Im alten Keller war das schwieriger, weil da die räumliche Trennung fehlte und es durch Dartpfeile, Kickerbälle und so weiter viel lauter gewesen ist."

Für 30 bis 50 Besucher war das alte Jugendzentrum ausgelegt, das neue Gebäude bietet locker 100 Besuchern Platz. Das Außengelände, das vorher gänzlich fehlte, bietet zudem ganz neue Möglichkeiten: So ist im Außenbereich ein Outdoor-Fitnesspark integriert, in dem sich die Besucher fit halten können und in dem regelmäßig Kurse stattfinden. "Viele Jugendliche können sich ein Fitness-Studio nicht leisten. Hier haben sie die Möglichkeit, zu trainieren", so der Leiter, selbst begeisterter Sportler. Einen Keller gibt es freilich auch im neuen Gebäude des "Focus": Ein Werkraum findet sich dort genauso wie ein Musik- und Proberaum inklusive Aufnahmekabine. Das Erdgeschoss beherbergt neben dem großen Café eine Computerecke, ein Büro, einen Aktionsraum mit Billardtisch, Kicker, Dartscheibe, eine Konsole und einen Multifunktionsraum.

Eine Etage höher befindet sich ein Sport-, Tanz- und Fitnessraum mit Matten und Boxsack, in dem künftig unter anderem ein Selbstverteidigungskurs stattfinden soll, zudem Tanz- und Fitnesskurse. Neben dem Büro des Leiters beherbergt das Obergeschoss auch ein Abenteuerland für die kleinen Gäste von 6 bis 13 Jahren, die sich auf einer riesigen Kletterburg austoben oder sich am Billard- und Kickertisch üben können, ehe sie die älteren Besucher im Erdgeschoss herausfordern.

Anfang April hat das "Focus" den Keller des Bürgerhauses verlassen, morgen wird die neue Heimatstätte des Uedemer Jugendzentrums offiziell eingeweiht, auch wenn der Betrieb bereits ein paar Wochen läuft. 952 000 Euro hat die Gemeinde für die Herrichtung des Gebäudes, das auch der Ortsverband des Deutschen Roten Kreuzes mitbenutzt, investiert, allein 100 000 Euro in die Inneneinrichtung des Jugendzentrums. Geplant ist am Einweihungstag - bei dem die Räumlichkeiten des "Focus" und des Roten Kreuzes besichtigt werden können - um 12 Uhr eine Ansprache des Bürgermeisters Rainer Weber, außerdem ein Luftballonwettbewerb, eine Hüpfburg und ein Auftritt der Weseler Country-, Rockabilly- und Ska-Formation "The Rebel Tell Band", die zwei Sets spielen will. Führungen durch das renovierte Gebäude sind geplant, außerdem wird ein Spielmobil neben diversen weiteren Angeboten für Unterhaltung sorgen. Kaffee und Kuchen kredenzt das Jugendzentrum, das Deutsche Rote Kreuz will die Besucher mit Grillgut versorgen. "Wir hoffen, dass viele Besucher kommen und die neuen Räumlichkeiten erkunden", sagt Serdar Öz, der nun froh ist, wenn die letzten Arbeiten abgeschlossen sind und er sich mit seinem Team wieder ganz den Kindern und Jugendlichen widmen kann.

(RP)
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