Goch/Uedem Ein Verein fürs Agrobusiness

Goch · Die Netzwerkinitiative "Agrobusiness Niederrhein" läuft aus. In der neuen Organisationsform als Verein verfolgt sie die bisherigen Ziele weiter. Die Gartenbauregion Niederrhein soll gestärkt werden.

 Im Betrieb von Christine Elbers (l.) stellten Christian Wagner und Martina Reuber den neuen Verein vor.

Im Betrieb von Christine Elbers (l.) stellten Christian Wagner und Martina Reuber den neuen Verein vor.

Foto: siwe

Die Organisationsform ist neu, die Ziele bleiben die alten: Als Verein will die bisherige Netzwerkinitiative "Agrobusiness Niederrhein" die Wettbewerbsfähigkeit der in dieser Branche tätigen Unternehmen am Niederrhein stärken. Rund einen Monat nach Vereinsgründung stellten die Beteiligten die weitere Vorgehensweise bei der Firma Eurofleurs in Kevelaer vor.

 Ein Beispiel für einen "Agrobusiness"-Betrieb – Tomatenanbau bei Peter Feegers in Weeze.

Ein Beispiel für einen "Agrobusiness"-Betrieb – Tomatenanbau bei Peter Feegers in Weeze.

Foto: Gerhard Seybert

Landrat Wolfgang Spreen betonte die wirtschaftliche Bedeutung von Agrobusiness im Kreis Kleve. "Mit mehr als 11 000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist das sicherlich eine unserer Stärken." Wobei er, wie die anderen Teilnehmer der Pressekonferenz, auf die Bandbreite von Agrobusiness zu sprechen kam — von Landwirtschaft und Gartenbau über Logistik, Technik, Forschung und Ausbildung bis hin zur Lebensmittelverarbeitung.

Diesen für die Zukunft prägenden Wirtschaftsbereich wolle der Verein bis 2020 zur Leitbranche weiterentwickeln, sagte Nettetals Bürgermeister Christian Wagner, der Vorsitzende des neuen Vereins. Als Vorbild nannte er die Niederländer. Sie hätten, Beispiel Greenport Venlo, schon vor einiger Zeit die Kräfte gebündelt. Am Niederrhein solle Ähnliches bewirkt werden. "Wir wollen vor allen Dingen viele Unternehmer als Partner gewinnen", erläuterte Wagner.

Die Vereinsgründung hat auch einen finanziellen Hintergrund. Ende April läuft die Anschubförderung von Land und EU aus. Insgesamt flossen an die Initiative von 2008 bis 2011 jeweils 250 000 Euro. "Davon die Hälfte aus der Region", sagte Martina Reuber, die Geschäftsführerin sowohl der alten Initiative als auch des neuen Vereins. Als Verein sei das Anzapfen von Fördertöpfen einfacher. Nach Angaben Reubers haben die Förderrichtlinien in Deutschland und den Niederlanden der Initiative nicht zuletzt die grenzüberschreitende Zusammenarbeit erschwert. Allgemein, so Wagner, würden die Handlungsoptionen durch den Verein erweitert. Neben Fördergeldern will der Verein sich durch Mitgliedsbeiträge finanzieren, die zwischen 300 und 6000 Euro jährlich betragen sollen.

32 Gründungsmitglieder zählt der Verein "Agrobusiness Niederrhein". Diese Zahl soll möglichst schnell wachsen. Der Initiative waren zuletzt 82 Partner beigetreten, davon waren rund 80 Prozent Unternehmen. Um die Mitglieder muss der Verein neu werben, eine automatische Überführung in die neue Organisation erfolgt nicht. Wagner: "Wir wollen lang dauernde Strukturen entwickeln, dafür müssen die Unternehmer Agrobusiness als ihr Thema entdecken." Jede Einrichtung und Körperschaft könne Mitglied werden. Landrat Spreen ist optimistisch, was den Erfolg des Vereins betrifft. Hier könne man auf der guten Vorarbeit der Agrobusiness-Initiative aufbauen.

(RP/jul)
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