Goch Ein Bischofsring für Zekorn

Goch · Zur Eröffnung der Wallfahrt schenkte Bischof Felix Genn Kevelaers Pfarrer Stefan Zekorn einen Bischofsring aus dem Nachlass von Papst Johannes Paul II. Das soll zwar keine Bedeutung haben, schürt aber Gerüchte.

KEVELAER Seit dem Wochenende besitzt St. Mariens Pfarrer Stefan Zekorn einen Bischofsring. Den hat ihm anlässlich der Eröffnung der Wallfahrt Bischof Felix Genn aus Münster geschenkt. Der Ring stammt aus dem Nachlass von Papst Johannes Paul II. und nährt Spekulationen: Bekanntlich wartet der niederrheinische Regionalbischof Heinrich Janssen schon lange auf seine Ablösung. Stefan Zekorn ist einer der Geistlichen, die als Nachfolger im Gespräch sind.

Keine Anspielung

"Dieses Geschenk als Anspielung auf eine anstehende Ernennung zum Weihbischof zu verstehen, wäre völlig danebengegriffen", versichert der Pressesprecher des Kevelaerer Priesterhauses, Rainer Killich. Es sei Tradition, dem Gnadenbild persönliche Gegenstände zu übereignen. Das täten zum Beispiel Verwitwete, die den Ehering an diesem besonderen Ort gut bewahrt wissen wollen. "Bischof Felix' Motivation war sicherlich eine ähnliche. Der Ring wird zunächst in einer Vitrine in der Kerzenkapelle gezeigt und später ins Allerheiligste gelegt", erklärt Killich.

Im Bistum Münster sind derzeit vier von fünf Weihbischof-Stellen vakant. Über die Gründe wollen Kirchen-Vertreter nicht spekulieren. Bistumssprecher Karl Hagemann empfiehlt Geduld. Vermeintlich intime Kenner des Vatikans haben schon mehrere wahrscheinliche Termine benannt, wann es so weit sein sollte: vor Weihnachten, vor Ostern, jetzt hört man von der vatikanischen Sommerpause (Anfang August), bis zu welcher die Ernennungen vollzogen sein sollten. Als Weihbischof Heinrich Janssen im Oktober 2007 die "Altersgrenze" von 75 Jahren erreichte, bat ihn die Kirchenleitung, bis zur Ernennung eines Nachfolgers im Amt zu bleiben. In Borken / Steinfurt ist die ehemalige Stelle von Franz-Peter Tebartz-van Elst aus Twisteden, seit 2008 Bischof von Limburg, noch immer frei. Franz-Josef Overbeck hat Münster / Warendorf Richtung Essen verlassen, wo er nun Ruhrbischof ist. Kurz vor Weihnachten starb Josef Voß aus dem Bereich Coesfeld / Recklinghausen.

Die Nuntiatur in Rom verschickt umfangreiche Prüflisten, um sich ein umfassendes Bild von den zuvor ausgewählten Kandidaten machen zu können. "Das läuft alles unter strengster Geheimhaltung", weiß Killich. Entsprechend hält sich Zekorn mit Aussagen zurück. Bisher betonte er stets, gerne Pfarrer in Kevelaer zu sein und das auch bleiben zu wollen. Aber wenn der Ruf kommt, wird er ihm folgen müssen.

Internet Frühere Berichte unter rp-online.de/kevelaer.

(RP)
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