Handball Der ATV empfängt im Pokal den Drittligisten HSG Krefeld

Aldekerk · Die erste Pokalrunde auf Verbandsebene wird heute um 19 Uhr in der Vogteihalle angepfiffen.

 Zurück in der heimischen Halle: Nach einer Saison beim VfB Homberg kehrte Eigengewächs Can Greven (Mitte) zum TV Aldekerk zurück.

Zurück in der heimischen Halle: Nach einer Saison beim VfB Homberg kehrte Eigengewächs Can Greven (Mitte) zum TV Aldekerk zurück.

Foto: Gerhard Seybert

Die Welt der Aldekerker Handball-Männer ist nach einer bisher gut verlaufenden Saisonvorbereitung in Ordnung. So oder ähnlich wollte Trainer Achim Schürmann das Gespräch vor dem ersten Pflichtspieltermin in der neuen Saison beginnen. In der ersten Runde auf Verbandsebene erwartet der TV Aldekerk nämlich heute Abend den Drittligisten HSG Krefeld.

Und im Vorfeld dieser attraktiven Begegnung wollte Schürmann nicht – wie er es häufig in der vergangenen Spielzeit machen musste – von längerfristigen Verletzungen reden. Wollte tunlichst nicht das Bild von der Seuche gebrauchen, das seinen Spielern an den Hacken klebt. Nichts von alledem sollte in Schürmanns zweiter ATV-Saison über die Lippen kommen.

Doch dann wurde das Vorhaben während eines Turniers am vergangenen Wochenende in Krefeld doch durchkreuzt. Jonas Mumme war in diesem Fall der Leidtragende, der sich eine Meniskus-Verletzung zuzog. Schon zum Ende der vergangenen Saison war der Kreisläufer längere Zeit ausgefallen. Er hatte sich erst jetzt wieder in die Mannschaft zurückgekämpft. Mumme hatte nach Aussage des Aldekerker Trainers in den Testspielen in der Abwehr einen prima Job gemacht und auch am gegnerischen Kreis seine Qualitäten unter Beweis gestellt. "Er hat sich als echte Alternative zu Markus Nacken erwiesen", sagt Schürmann. Der freute sich darüber, weil dadurch Nacken nicht mehr "60 Minuten lang durchpumpen" musste. Eine Prognose darüber, wie lange Mumme ausfällt, wollte Schürmann nicht aufstellen. Das hänge vom Heilungsprozess ab.

Doch damit wollte es der Aldekerker Coach auch mit den schlechten Nachrichten aus dem Umfeld seiner Mannschaft bewenden lassen. "Die erfreulichen Dinge überwiegen aber auch bei weitem", sagt Schürmann, der einigen Optimismus verbreitete. Der Trainingszustand der Mannschaft im körperlichen wie spielerischen Bereich sei ausgezeichnet. Diesbezüglich sei man weiter als geplant. Die Vorbereitungsspiele gegen zum Teil höherklassige Teams hätten das belegt, wobei für den Aldekerker Trainer das Ergebnis eine untergeordnete Bedeutung hat. In diesen Spielen geht es ihm weit mehr darum, wie seine Mannschaft die Weggänge der individuell enorm starken Tim Gentges und Thomas Plhak kompensieren wird. "Beides waren überragende Einzelspieler, deren Qualitäten nun von mehreren Schultern getragen werden müssen." Das funktioniere bereits sehr gut, lautete ein erstes Fazit des Aldekerker Trainers. Dabei verdiente sich die gesamte Mannschaft gute Noten – nicht zuletzt auch die neu zum Kader gestoßenen Feldspieler Can Greven, Tobias Dickel und Fabian Schneider.

Und wie sieht es im Tor aus? Da befindet sich Florian Lindenau nach seiner überstandenen Knieverletzung aus dem letzten Drittel der vergangenen Saison noch im Aufbautraining. "Die Zeit bis zu seiner alten Stärke darf er sich auch gerne nehmen", sagt Schürmann, der mit Jan Benninghoff und Christian Thommessen über zwei gute Alternativen zwischen den Pfosten verfügt. "Wobei insbesondere Schnapper (Red.: Thommessen) in den Vorbereitungsspielen echt stark gehalten hat", wie der Aldekerker Coach gerne herausstrich. Das sei überhaupt kein Vergleich zur vergangenen Saison, was Schürmann außerordentlich freute.

Wie die Mannschaft trotz der ärgerlichen Verletzung von Jonas Mumme insgesamt dasteht, macht dem Aldekerker Umfeld also sehr viel Mut für die anstehende Saison. Und um weiteres Potenzial aus dem Team zu kitzeln, bleiben bis zum Meisterschaftsstart immerhin auch noch vier Wochen.

Doch auch wenn schon vieles beim Aldekerker Männer-Oberligisten sehr gut aussieht, darf man heute Abend im ersten Pflichtspiel der Saison, zu dem der neuformierte Drittligist HSG Krefeld (Fusion aus Bayer Uerdingen und Adler Königsfeld) in die Vogteihalle kommt, nicht Übermenschliches erwarten. Darauf wies der Aldekerker Trainer im Gespräch ausdrücklich hin. Ihn freue es, dass es auf Krefelder Seite ein Wiedersehen mit Gentges und Plhak geben wird. Und weiter, dass man mit dieser Pokalpartie ein "Vorbereitungsspiel unter Wettkampfbedingungen" habe.

"Alles andere als ein souveräner Sieg der HSG wäre eine Überraschung", sagt Schürmann. "Wir wollen aber ein gutes Spiel abliefern, Eigenwerbung für uns und das Spiel mit weltmeisterlichem Anstrich in einer Woche machen – und die HSG möglichst lange ärgern."

(RP)
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