Geldern Neue Sekundarschule mit bis zu fünf Zügen

Geldern · Elternbefragung: 42,9 Prozent können sich vorstellen, den Nachwuchs an der Sekundarschule anzumelden. Damit wird sie in Geldern mit bis zu fünf Klassen starten. Alle anderen Schulformen bleiben erhalten.

 Helmut Holla mit dem Fragebogen. Der Schulamtsleiter ist zufrieden mit der Entscheidung der Eltern.

Helmut Holla mit dem Fragebogen. Der Schulamtsleiter ist zufrieden mit der Entscheidung der Eltern.

Foto: Seybert, Gerhard (seyb)

Zufrieden zeigte sich gestern die Stadtverwaltung mit den Ergebnissen der Elternbefragung. Die war notwendig gewesen, um das Interesse an der Sekundarschule in Geldern abzuklopfen und gleichzeitig die Grundlage für die Errichtung zu schaffen. Dazu sind bekanntlich 75 Anmeldungen nötig, damit eine Schule mit drei Eingangsklassen (dreizügig) gebildet werden kann.

Von den 931 Fragebögen schickten die Eltern 431 zurück. Das bedeutet eine Quote von 46,3 Prozent. Besonders fleißig antworteten die Eltern der Antonius-Grundschule Hartefeld (60,5 Prozent), wohingegen die Erziehungsberechtigten der Albert-Schweitzer-Grundschule sich zu 32,1 Prozent beteiligten — der schwächste Wert der sieben Grundschulen.

Viel wichtiger: Die Eltern der Klassen eins bis drei gaben mehrheitlich ein Votum für die neue Schulform ab. 42,9 Prozent der Befragten können sich vorstellen, ihre Kinder "ganz bestimmt" (11,8 Prozent) oder "eher ja" (31,1 Prozent) an der Sekundarschule anzumelden. Insgesamt können sich in diesen beiden Segmenten 185 Eltern der Klassen eins bis drei vorstellen, ihre Kinder an die neue Schule zuschicken. 121 "Interessenten" sind es, wenn nur die gesetzlich relevanten Klassen zwei und drei eingerechnet werden — ein Prozentsatz von gut 37 Prozent. "Damit könnte die Gelderner Sekundarschule auf Dauer fünfzügig werden", mutmaßt Schulamtsleiter Helmut Holla. Hintergrund: In Geldern kommt jedes Jahr rund die Hälfte der Kinder an weiterführenden Schulen aus den umliegenden Kommunen.

Zum Vergleich: In Straelen/Wachtendonk besteht die Sekundarschule derzeit vierzügig, ist aber auf dem Weg zu fünf Zügen. Auch dort war die Mindestzahl von 75 Kindern mit 95 Schülern klar überschritten worden.

"Wir sind froh, dass wir nun die nächsten Schritte angehen können", erklärte Helmut Holla gestern. Denn die neue Schulform soll bekanntlich zum neuen Schuljahr an den Start gehen. Zu Beginn werden die Kinder die Räume der Anne-Frank-Schule beziehen — die Hauptschule ist ausgelaufen und steht derzeit leer. Auch die Realschule am Westwall steht vor der Auflösung. Der endgültige Standort für die Sekundarschule ist aber noch offen. Auch die Realschule an der Fleuth war im Gespräch gewesen. Froh ist die Stadtverwaltung, dass durch die Entscheidung der Eltern alle Schulformen erhalten bleiben. Wäre beispielsweise die Sekundarschule abgelehnt und stattdessen die Gesamtschule von der Eltern vorgezogen worden, wären laut Holla sowohl die Realschulen als auch auf Dauer ein Gymnasium im Bestand gefährdet gewesen. Weil eine Gesamtschule deutlich mehr Schüler braucht als eine Sekundarschule.

(RP/rl)
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