Kerken Entsetzen über Gewalt - gutes Miteinander in Via Stenden

Kerken · Die Übergriffe von Wachleuten auf Bewohner in NRW-Asylbewerbereinrichtungen lösen Entsetzen aus. Inzwischen ermitteln die Behörden zu Vorfällen in mehreren Heimen.

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Foto: dpa, jst fdt

Die Via Stenden ist eine Einrichtung des Landes NRW, dennoch ist auch in dieser Unterkunft ein privates Sicherheitsunternehmen im Einsatz. Die Atmosphäre im Haus ist allerdings friedlich, berichtet Bürgermeister Dirk Möcking. Ihm seien bisher keinerlei Berichte über Gewalt zu Ohren gekommen. Weder von Auseinandersetzungen unter den Flüchtlingen, noch von Übergriffen von Personal auf Bewohner oder umgekehrt: "Es gibt keine Schlägereien oder so etwas", so Möcking. "Vielleicht mal Gedränge bei der Essensausgabe oder so - aber nur Kleinigkeiten, das ist nichts Erwähnenswertes."

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Eine Handvoll Sicherheitskräfte sind täglich vor Ort. Sie kontrollieren Ein- und Ausgang, stellen sicher, dass kein Alkohol und keine Waffen ins Haus kommen, begleiten neu ankommende Flüchtlinge zur Aufnahme, zeigen Präsenz.

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Wichtig sei das schon, sagt Möcking. Denn immerhin kommen in der Einrichtung hunderte Menschen zusammen, die viel hinter sich haben. "Die Menschen wechseln ständig. Und man kann allen nur vor den Kopf gucken, es kann auch mal jemand ausrasten - und dann muss jemand da sein, der das beherrschen kann."

Dass es in der Via Stenden bislang so ruhig zugeht, ist für ihn auch ein großer Verdienst der Bürger. "Ich glaube, dass das viel damit zu tun hat, wie die Kerkener und die Stendener Bevölkerung da ehrenamtliche Arbeit leistet", sagt er. Da gebe es die vielen Spenden und die Helfer, die in der Einrichtung viel Arbeit leisten. "Das wirkt beruhigend auf die Menschen. Sie fühlen sich angenommen vor Ort, sehen sich gut versorgt - nicht nur mit dem Nötigsten, sondern sie erleben Gastfreundschaft." Und irgendwie gelinge auch die Verständigung miteinander: "Schon dieser Kontakt wirkt deeskalierend."

(szf)
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