Fotos Zuerst die Sprache - Ferienkurs für Zuwandererkinder
In den Sommerferien lerne junge Zuwanderer in einem Sprachkurs in Solingen emsig Deutsch. So wie Madina und Fadira (r.). Sie sind gerade erst mit ihren Familien aus der Fremde hergekommen.
Bei Christiane Rohwer lernen zurzeit acht Kinder und Jugendliche. Im Parallelkurs sind es noch einmal so viele. Die Elf- bis 17-Jährigen stammen aus Albanien, Italien, Bulgarien oder Afghanistan. Keines der Kinder lebt länger als sieben Monate in Deutschland, und fast alle wohnen im Flüchtlingsheim.
Vor ein paar Monaten ist der 16-jährige Gjergj mit seiner Familie aus Albanien nach Deutschland gekommen. Er wollte unbedingt diesen Kurs besuchen. Wer das Deutschlernen zu lange aufschiebt, kommt vielleicht nie richtig in der neuen Heimat an. Genug Ehrgeiz haben die Kinder jedenfalls. Der 16 Jahre alte Gjergj will später einmal Architekt werden: "Und nach Deutsch lerne ich Englisch."
Zurzeit kommen vor allem Menschen aus den EU-Krisenländern, erzählt Hilde Hess-Steinhauer, die stellvertretende Leiterin des Integrationszentrums der Stadt. Allein fünf Kinder im Sommersprachkurs kommen aus Italien. Eine in Süditalien heimische Familie hat dem Land wegen der hohen Arbeitslosigkeit den Rücken gekehrt.
Die Integrationsarbeit der Industriestadt Solingen hat einen vorbildlichen Ruf. Man kümmert sich um Migranten und Flüchtlinge, sieht Zuwanderung als Chance für die Gesellschaft. Mit drei weiteren Kommunen hat die Stadt im Bergischen Land den bislang erst einmal verliehenen Integrationspreis von Bertelsmann Stiftung und Bundesinnenministerium bekommen.