Erkelenz Virtuelle Kunst - wieder einmal ganz real

Erkelenz · Der Erkelenzer Burgbereich wurde beim achten "Kunstlabor.de-Live" zum Garten – genau gesagt zum "Garten der Selbstporträts". Auch Musik, Aktionskunst und Lesungen gehörten zum Angebot der dreitägigen Veranstaltung.

 Die Erkelenzer Künstlerin Brigitte Lüders (2.v.l.) erläuterte Besuchern auf dem Burgplatz ihr Selbstporträt. Alle Teilnehmer von Kunstlabor.de-Live waren aufgefordert, ein derartiges (abstraktes) Werk anzufertigen.

Die Erkelenzer Künstlerin Brigitte Lüders (2.v.l.) erläuterte Besuchern auf dem Burgplatz ihr Selbstporträt. Alle Teilnehmer von Kunstlabor.de-Live waren aufgefordert, ein derartiges (abstraktes) Werk anzufertigen.

Foto: Jürgen Laaser

Der Erkelenzer Burgbereich wurde beim achten "Kunstlabor.de-Live" zum Garten — genau gesagt zum "Garten der Selbstporträts". Auch Musik, Aktionskunst und Lesungen gehörten zum Angebot der dreitägigen Veranstaltung.

Die Erkelenzer Internetplattform "Kunstlabor" hatte ihren angeschlossenen gut drei Dutzend Künstlerinnen und Künstlern für die Wochenend-Veranstaltung in und an der Burg eine spannende Aufgabe gestellt: abstrakte Selbstporträts. Der Lövenicher Michael Kempe begrüßte als Verantwortlicher der Internetplattform zur Eröffnung der 8. Auflage von "Kunstlabor.de-Live" eine gute Hundertschaft von Kunstfreunden im Burghof in Serenadenatmosphäre. Und dankte zunächst Bürgermeister Peter Jansen für die Unterstützung, mit der das Kunstlabor jährlich aus der virtuellen, der künstlichen, in die reale Künstler-Welt tritt. Dank ging von Michael Kempe im Namen aller Beteiligten auch an Dr. Richard Nouvertné, Vorstandsmitglied der Kreissparkasse, deren Kulturstiftung ebenfalls zu den Sponsoren des Events zählt.

Jansen zeigte sich nach einem Rundgang durch die im Burghof aufgestellten Selbstporträts und deren künstlerische Vielfalt positiv überrascht: "Pfiffig und spannend." Er dankte dem Ehepaar Kempe "als Motor der Veranstaltung". Die Vielfalt der Kunstaktion und der Gesamtveranstaltung stellte auch Nouvertné heraus und trug mit philologischen Wortspielen um "Oxymoron" und "Pleonasmus" selbst zur Vielfalt bei. Oxymoron ist ein künstlicher Begriff, der aus zwei scheinbar widersprüchlichen Teilworten besteht, zum Beispiel "Hassliebe" oder "Alter Knabe". Pleonasmus meint einen Doppelmoppel-Begriff wie "Weißer Schimmel" oder "Schwarzer Rappe". "Selbstporträt abstrakt" meinte ausdrücklich keine bildhafte Eigendarstellung, sondern eine Selbstcharakterisierung. So legte Christa Hammermeister ein Sandkorn in eine Vitrine auf einer Stele als Symbol für die sechs Milliarden Menschen, von denen ein Einzelner wie ein Sandkorn in der Wüste wirke. Ulrike Schöpgens präsentierte eine Litfaßsäulen-Collage als "Reisefreudige" durch die Welt und das Leben.

In das Bühnenprogramm starteten Waltraut Barnowski-Geiser und Beate Theissen als "EigenArts", deren Repertoire aus der jüngsten CD "Dennoch Liebe" schöpfte. Eigene deutsche Texte von Waltraut Barnowski-Geiser und Musik an den Keyboards von Beate Theissen unterhielten in Wort und Ton zum ewigen Thema. Weitere Musik kam von "Tiefengrund". Der Hückelhovener Künstler Ingo Veltum fertigte live einen großformatigen Druck. Das Programm setzte sich an den folgenden Tagen mit weiteren Kunstaktionen, Musik und Lesungen fort.

(isp)
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