Erkelenz Dunkle Bässe in ehrwürdigem Gemäuer

Erkelenz · 2700 Besucher erlebten ein Musikfestival vor einzigartiger Kulisse auf Haus Hohenbusch. Die Gruppe "Electrisize" zieht einmal im Jahr junge Menschen in ihren musikalischen Bann. Nennenswerte Zwischenfälle gab es keine.

 Zwei Bühnen, 16 DJs und 2700 Besucher: Das Electrisize-Festival auf Haus Hohenbusch sorgte am Wochenende für Begeisterung. Getanzt wurde viel auf der Reitwiese hinter dem Herrenhaus.

Zwei Bühnen, 16 DJs und 2700 Besucher: Das Electrisize-Festival auf Haus Hohenbusch sorgte am Wochenende für Begeisterung. Getanzt wurde viel auf der Reitwiese hinter dem Herrenhaus.

Foto: Uwe Heldens

Ihre Musik ist laut, sehr laut. Ihre Musik ist speziell, nicht für jedermanns Ohren geeignet. Umso mehr konnten sich die Fans von House und Tech House über das Electrisize-Festival auf Haus Hohenbusch freuen. Die Organisatoren Dominik Mercks und Raphael Meyersieck sprechen ein wenig anzüglich von elektronischer Tanzmusik. Was immer man darunter verstehen mag.

Getanzt wurde viel auf der Reitwiese hinter dem Herrenhaus. 2700 Besucher verwandelten das ehrwürdige ehemalige Kloster ab Samstagnachmitttag in eine musikalische Badewanne, in die jeder so tief eintauchen konnte, wie er mochte. Auf zwei Bühnen bewiesen 16 DJs Kreativität und Einfühlungsvermögen in die Musik. Die mächtigen Bässe trafen auf jeden Brustkorb und animierten zum Tanzen. "Gegründet hat sich Electrisize aus DJs, die ihre eigene Veranstaltung schaffen wollten", betonte Mercks. Am Anfang eher eine Privatparty entwickelten sich das Projekt und die Gruppe stetig weiter. Die beiden letzten Veranstaltungen in Geilenkirchen stießen mit den Kapazitäten an ihre Grenzen.

Das typische Besucheralter lag zwischen 18 und 30 Jahren. Aber es kamen auch Ältere. Zumal ein solches Festival in der Region keine Konkurrenz hat. Namen wie "Tujamo" und "Sick Individuals" ließen eingefleischte Fans mit der Zunge schnalzen, handelte es sich doch um international anerkannte Stars. Jeder von ihnen hatte zwei Stunden Gelegenheit, die wogende Menge in musikalische Begeisterung zu versetzen. Die Dimension dieses Festivals drückte sich auch in dem organisatorischen Aufwand aus, den die Veranstalter treiben mussten. Anfang des Jahres stand der Ort oder die "Location" fest. Die Kooperation mit der Stadtverwaltung klappte vorzüglich. Dort hatte man verstanden, dass Jugend eigene Möglichkeiten braucht, sich musikalisch auszuleben. "Wir sind mit großem Verständnis behandelt worden", sagte Dominik Mercks. "Hohenbusch ist ideal für uns, aber die Anlage hat auch viel Schützenswertes". So musste ein Konzept entwickelt werden, was die Bereiche rund um die Reitwiese vor einer unnötigen Belastung bewahrte. Es entstand ein Areal in der Mitte, umrandet von einem Bauzaun, der gleichzeitig Zugänge und Fluchtwege markierte. "Für so was brauchst du allein drei Leute, die Trecker fahren können", lachte der Veranstalter. Er schätzte, dass etwa 100 Helfer an dem Festival mitgearbeitet hatten. Da die meisten unentgeltlich mithalfen, ließ sich eine exakte Zahl nicht ermitteln. Für Essen, Trinken und die Eintrittskarte opferten viele ihre Freizeit. Security, Sanitäter, Feuerwehr, Thekenbesetzung, viel zusätzliches Personal sorgte überdies für einen reibungslosen Ablauf. Allein 1000 Liter Diesel wurden für drei Generatoren benötigt, die Musikanlagen und acht Lichtmasten mit dem notwendigen Strom versorgten. Beim Aufbau der Bühne hatten die DJs teilweise selbst mit Hand angelegt.

(maut)
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