Erkelenz Salzspeicher voll – Winter kann kommen

Erkelenz · Die Kommunen im Kreis Heinsberg sind auf den Winterdienst vorbereitet: Alle melden gut gefüllte Streusalzspeicher. Sie profitieren von der gemeinsam vereinbarten zentralen Beschaffung des Streusalzes.

Die Kommunen des Erkelenzer Landes und der Kreis Heinsberg sind für "Väterchen Frost" gerüstet: Alle melden volle Streusalzspeicher — auch dank des letzten sehr milden Winters. So in Hückelhoven, das mit 600 Tonnen die größte Speicherkapazität hat. "Wir hatten im vergangenen Winter nur rund 50 Tonnen Streusalz benötigt. Diese Menge haben wir bereits im Frühjahr nachgeordert", erklärt Baubetriebshof-Leiterin Anna Creusen. Der Winterdienstplan sei schon Anfang September erstellt worden.

Mehr Sorgen als die geringen Winterschäden 2011/12 macht Creusen der grundsätzliche Zustand vieler Straßen. "Wir haben nun einmal viele alte Straßen. Da schieben wir einen Riesenreparaturberg vor uns her — querbeet durchs Stadtgebiet."

450 Tonnen eingelagert

Volle Streusalzspeicher melden auch der neue Erkelenzer Baubetriebshof-Leiter Stefan Heinrichs (hier sind 450 Tonnen eingelagert), der stellvertretende Wegberger Leiter Klaus Zwirner (300 Tonnen) und der Wassenberger Bauhofleiter Willi Schellartz (40 Tonnen). Alle verweisen zudem auf den Kreis, da sich die Kommunen seit zwei Jahren nicht mehr selbst um die Streusalzbeschaffung kümmern, sondern dies interkommunal tun — unter Federführung des Kreises.

Hatte der dafür im ersten Jahr das Salz von der Firma Euro-Salz aus Duisburg bezogen, schloss er vergangenen Herbst einen preisgünstigeren Einjahresvertrag mit der Firma Hamann aus Nickenich bei Koblenz ab. Dieser Vertrag ist noch nicht verlängert worden — braucht er auch nicht. Warum das so ist, erläutert Günter Kapell, Leiter des Amtes für Umwelt- und Verkehrsplanung im Kreis Heinsberg: "Wir haben uns bei Hamann verpflichtet, zumindest 80 Prozent der vereinbarten Winterbezugsmenge von 2225 Tonnen abzunehmen und auch zu bezahlen. Nur: Diese Menge haben wir im vergangenen Winter bei weitem nicht gebraucht. Die große Restmenge lagert die Firma Hamann bei sich selbst zum günstigen Preis von einem Euro pro Tonne und Monat."

Zwischenlagerung

Je nach Bedarf greife der Kreis darauf zurück. "Und wenn wir in diesem Winter wieder nicht viel brauchen sollten, dann wird das Salz dort eben weiter zwischengelagert bis zum nächsten Winter." Um die Kosten für diese Zwischenlagerung noch zu reduzieren, seien alle Speicher im Kreis schon im Frühjahr wieder bis zum Anschlag aufgefüllt worden.

Vor zwei Jahren, als im der Winter die Salzvorräte in der Region fast aufgebraucht waren, sei im Kreis auch über ein zentrales Salzlager für alle Kommunen nachgedacht worden. "Doch dann hätten wir das logistische Problem gehabt, wie wir das Salz in die einzelnen Kommunen bekommen", sagt Kapell — Hamann liefere direkt an Ort und Stelle. "Das ist eine Situation, von der alle profitieren", sagt Kapell.

(RP/rl)
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