Wegberg Erste Wahlen für neue Pfarre St. Martin

Wegberg · Im Bistum Aachen finden am Wochenende Kirchenvorstandswahlen statt. Für die am 1. Januar 2013 durch Fusion neu entstehende Pfarrei St. Martin gibt es zudem Pfarrgemeinderatswahlen. Auch die Kita-Kinder wissen schon Bescheid.

Mit den biblischen Figuren Hanna und Josef machte Gemeindereferentin Klaudia Rath der Kindergartengruppe deutlich, was am 1. Januar 2013 mit der Fusion zur neuen Pfarrei St. Martin auf die zehn Pfarrgemeinden der Stadt Wegberg zukommen wird. Sie sprach mit verstellter Stimme für die beiden — alle zusammen sangen sie vor und nach dem Gesprächskreis je ein Lied.

Einmal im Monat besuchen die Gemeindereferentinnen Klaudia Rath und Monika Heidenfels die sechs katholischen Kindergärten im Stadtgebiet und stellen unterschiedliche Themen in den Mittelpunkt. Diesmal waren sie im Kindergarten Harbeck. Am Wochenende stehen die Wahlen für Pfarrgemeinderat und Kirchenvorstand der neuen Pfarrei St. Martin an, zu denen der GdG-Rat mit Pfarrer Franz Xaver Huu Duc Tran alle Wahlberechtigten aufruft.

"Ich wohne in Wegberg", sagte Hanna, "und habe Freundinnen in Rickelrath, Beeck, Wildenrath, Rath-Anhoven, Arsbeck, Dalheim, Tüschenbroich und Klinkum." "Und ich wohne in Merbeck", fügte Josef an. Die Kirchen könnten sie nicht teilen, ist er sich sicher, als Hanna meinte, dass alle zusammengehörten. Alle würden sie sie selbst bleiben, bekräftigte Klaudia Rath, sie werden sich aber bald besser kennenlernen und mehr miteinander reden, wobei auch schon mal gestritten werden dürfte.

Vorteile der Fusion

Klaudia Rath sieht Vorteile in der Fusion: "Es wird eine flächendeckende pastorale Betreuung geben, und die finanzielle Unterstützung kommt auch den kleineren Gemeinden zugute." Kindergartenleiterin Margit Heckers: "Die katholischen Kindergärten sind längst zusammengerückt und bereiten zwei gemeinsame Gottesdienste zum Erntedank und Palmsonntag vor. Zusätzlich gibt es gemeinsame Projekte, die die Gemeindereferentinnen Monika Heidenfels und Klaudia Rath vorbereiten, zurzeit zum Thema 'Genesis'." Eine Vernetzung der Einrichtungen sei für die Zukunft angestrebt. Mit der Fusion werden die Kindertageseinrichtungen als Träger anstelle des Kirchengemeindeverbandes den neu gewählten Kirchenvorstand der Pfarrei St. Martin bekommen.

Was die Wahl im Einzelnen bewirkt, formulierte die Gemeinschaft der Gemeinden mit Pfarrer Huu Duc Tran. "Die zehn Altpfarreien verlieren praktisch nur den Status einer eigenen Pfarrei und werden künftig kirchenrechtlich eine Gemeinde bilden", betonen sie, "diese Gemeinde bietet die Grundlage für den Fortbestand des pastoralen Lebens in der katholischen Kirche und in den kirchlichen Vereinigungen."

Neue Ideen und Anstöße

Der Neubeginn führe zu zahlreichen neuen Sichtweisen auf das kirchliche Leben und enthalte vielfältige Chancen für eine auf gute Zusammenarbeit gegründete und damit zukunftsfähige Pastoral, die alle Christen nutzen können. "Damit dies gelingen kann, brauchen die verantwortlichen Christen, die sich als Kandidaten zur Verfügung gestellt haben, eine breite Unterstützung durch alle wahlberechtigten Menschen." Die Wahlen zum Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat St. Martin finden am 17. und 18. November in den zehn Gemeinden statt. Den Pfarrgemeinderat können Katholiken ab 14 Jahre wählen. Für den Kirchenvorstand müssen sie 18 sein. Der Pfarrgemeinderat gestaltet Gemeindeleben und Liturgie, der Kirchenvorstand (KV) verwaltet Vermögen und Liegenschaften.

In den einzelnen Gemeinden werden Ortsausschüsse gebildet, die den neuen Gremien zuarbeiten. Die Mitglieder für die Ausschüsse werden berufen. Interessierte können sich an ihr Pfarrbüro wenden. Die Wahlvorschläge für die Pfarrei St. Martin sind durch Aushang in den Kirchen und Schaukästen an den Kirchen bereits einzusehen.

(cole)
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