Wegberg Bedrohter Raky-Weiher soll gerettet werden

Wegberg · Ein Spaziergang um den Raky-Weiher ist ein Naturerlebnis. Doch der Teich droht auszutrocknen. Jetzt wurde ein Rettungsplan vorgestellt.

 Einer der schönsten Wasserblicke am südlichen Niederrhein ist in Gefahr: Der Raky-Weiher droht auszutrocknen. Im Hintergrund ist das von Bohrpionier Anton Raky erbaute Pförtnerhäuschen zu sehen.

Einer der schönsten Wasserblicke am südlichen Niederrhein ist in Gefahr: Der Raky-Weiher droht auszutrocknen. Im Hintergrund ist das von Bohrpionier Anton Raky erbaute Pförtnerhäuschen zu sehen.

Foto: Jürgen Laaser

Der Raky-Weiher und die benachbarten Teiche im kleinen Naturparadies zwischen Arsbeck und Dalheim sind in höchster Gefahr: Wenn sie weiter versanden, ist die wundervolle Wasserwelt in der Nähe der größten und besterhaltenen Motte zwischen Rhein und Maas (Aldeberg) in zehn bis 15 Jahren verschwunden. Die Stadt Wegberg, die den ökologischen und touristischen Wert der Postkartenidylle rund um das verwunschene Pförtnerhaus des Raky-Schlösschens zu schätzen weiß, will das unter allen Umständen verhindern. Ein Konzept zur Rettung des Raky-Weihers stellte Diplom-Ökologin Heidi Rauers vom Büro Lanaplan aus Nettetal während der Sitzung des Ausschusses für Städtebau, Umwelt und Verkehr im Wegberger Rathaus vor.

Der Raky-Weiher und mehrere kleine benachbarte Teiche liegen am Fuß des historischen Burghügels (Motte) Aldeberg zwischen Arsbeck und Dalheim. Das Problem, das die vom Erkelenzer Bohrpionier Anton Raky im Jahre 1903 künstlich angelegten Teiche zu verschlammen und auszutrocknen drohen, ist seit vielen Jahren bekannt. Anfang der 1990er Jahre hatte die Untere Landschaftsbehörde (Kreis Heinsberg) es noch abgelehnt, den Weiher zu entschlammen.

Begründung: Die Teiche wurden künstlich angelegt, und die Natur solle sich das zurückholen, was ihr durch den unnatürlichen Eingriff genommen wurde. Mittlerweile wird das aber anders gesehen: Während eines Behördentermins mit Vertretern des Landesumweltamtes, der Bezirksregierung Köln des Regionalforstamtes Niederrhein, des Kreises Heinsberg und der Stadt Wegberg im Frühjahr 2011 wurde vereinbart, dass im Auftrag des Kreises Heinsberg eine Machbarkeitsstudie erstellt wird.

Lösung vorgestellt

Heidi Rauers vom beauftragten Büro Lanaplan aus Nettetal zeigte nun im Wegberger Rathaus eine Lösung auf, wie das Helpensteiner Bachtal geschützt und der Raky-Weiher gerettet werden können. Dafür müsste das Wasser des Raky-Weihers abgelassen werden, damit der verschlammte Teich während eines Zeitraums von rund einem Jahr komplett austrocknen kann. Plankton und Algen sterben ab, anschließend könnte das Wasser wieder angestaut werden. Europäische Fördermittel sollen helfen, den Rettungsplan für den Raky-Weiher zu verwirklichen.

Wichtig ist es nach Ansicht von Heidi Rauers, dass ein Bewirtschaftungskonzept für den Teich entwickelt wird. Derzeit leben nach ihrer Darstellung nicht nur zu viele Fische in dem Teich. Es handelt sich auch um Arten, "die dort nicht reingehören", wie beispielsweise Kois.

Der verschlammte Raky-Weiher ist laut Rauers auch dafür verantwortlich, dass die Wasserqualität des Helpensteiner Baches leidet. Langfristig soll der Helpensteiner Bach deshalb nicht mehr wie bisher durch den Raky-Weiher fließen, sondern daran vorbei. Wie das ermöglicht werden kann, soll im weiteren Verlauf der Machbarkeitsstudie geklärt werden.

(RP)
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