Schule vor neuen Herausforderungen Neuer Name, neues Konzept

Erkelenz · Die Gemeinschaftsgrundschule Gerderath, die mit der evangelischen Grundschule Schwanenberg einen Verbund führt, soll in „Peter Härtling Schule“ umbenannt werden und das Gemeinsame Lernen einführen.

Die Grundschule Gerderath und deren Teilstandort in Schwanenberg stehen vor neuen Herausforderungen. Zwei richtungsweisende Entscheidungen gaben die Mitglieder des Schulausschusses am Mittwochabend als Empfehlung an Hauptausschuss und Rat der Stadt Erkelenz weiter: Zum einen soll das Gemeinsame Lernen (GL) an der Schule installiert werden, und zum anderen sollen beide Schulstandorte künftig einen gemeinsamen Namen tragen. Demnach soll die jetzige Gemeinschaftsgrundschule Gerderath mit dem Teilstandort Evangelische Grundschule Schwanenberger in „Peter Härtling Schule“ umbenannt werden.

Zum Namen für die Schule: Die Schulkonferenz der Grundschule hatte den Beschluss gefasst, der Schule einen Namen zu geben. Als vollständigen Namen schlug sie „Peter Härtling Schule – Gemeinschaftsgrundschule der Stadt Erkelenz in Gerderath mit Teilstandort Evangelische Grundschule Schwanenberg“ vor. Was die Namensgebung für eine Schule betrifft, so schreibt das Schulgesetz für das Land Nordrhein-Westfalen vor, dass jede Schule eine Bezeichnung führt, die den Schulträger, die Schulform und die Schulstufe im Namen trägt. „So kommt es insgesamt zu diesem sperrigen Namen, wenn man die Vollständigkeit in Betracht zieht“, sagte Hans-Heiner Gotzen, der Erste Beigeordnete der Stadt Erkelenz, in der Sitzung des Schulausschusses. Allerdings begrüßte er sehr die Tatsache, dass die Schule nun einen Namen bekommt, der zudem von der Familie des Namensgebers abgesegnet worden ist.

Der Autor Peter Härtling wurde 1933 in Chemnitz geboren, er starb 2017 in Rüsselsheim am Main. Einen Großteil seines literarischen Werkes widmete er der Aufarbeitung der Geschichte und der eigenen Vergangenheit. Seit 1970 schrieb der Autor Kinderbücher, die meist soziale Probleme, die Kinder betreffen, zum Inhalt haben. Beispielhaft sind die Themen geistige Behinderung in „Das war Hirbel“ (1973), Altern und Tod in „Oma“ (1975), Ausreißen von zu Hause in „Theo haut ab“ (1977) und Flüchtlingsdasein in „Djadi“ (2016). Härtlings Werke entsprechen den Lebensrealitäten von Grundschülern. Kinder werden ernstgenommen und zeigen Erwachsenen oftmals richtige Wege auf. Besonders geht es in den Werken vielfach um Tabuthemen, die zum Nachdenken anregen.

Ebenfalls sehr offen stand der Ausschuss der Frage gegenüber, ob an der Schule das Gemeinsame Lernen eingerichtet werden soll. So genannte GL-Schulen in Erkelenz sind derzeit nur die Franziskus-Schule und die Nysterbachschule in Lövenich. Beim Gemeinsamen Lernen geht es darum, dass Kinder und Jugendliche mit sonderpädagogischem Förderbedarf zusammen mit Kindern und Jugendlichen ohne einen solchen Förderbedarf lernen, und zwar gemeinsam in einer allgemeinen Schule. Unterstützt werden die Lehrer in ihrem Unterricht von Sonderpädagogen. Für die zu fördernden Schüler werden individuelle Förderpläne erstellt.

„Die Einrichtung eines weiteren Standortes führt neben der Entlastung der Franziskus-Schule und Nysterbachschule zur Erweiterung des schulischen Angebotes in Erkelenz. Für die Stadt als Schulträger ist es wichtig, in diesem Bereich weiter tätig zu werden“, erklärte Hans-Heiner Gotzen. Weiter fügte er hinzu, dass einige bauliche Maßnahmen unternommen werden müssen, um etwa für eine Barrierefreiheit zu sorgen. Das Gemeinsame Lernen soll im Schulverbund, somit in Gerderath und in Schwanenberg, stattfinden.

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