Erkelenz Chance für lokales Wirtschaftswachstum

Erkelenz · Handwerkskammer sowie Industrie- und Handelskammer gehen für den Kreis Heinsberg in den nächsten Monaten von guten wirtschaftlichen Entwicklungen aus. Das zurückliegende Winterhalbjahr hat die Konjunktur etwas abgekühlt.

 Von einer "stabilen Lage auf dem Bau" berichten derzeit die IHK und die Handwerkskammer Aachen. Im Kreis Heinsberg ist das Bauhauptgewerbe laut Handwerkskammer besser durch den Winter gekommen als andernorts.

Von einer "stabilen Lage auf dem Bau" berichten derzeit die IHK und die Handwerkskammer Aachen. Im Kreis Heinsberg ist das Bauhauptgewerbe laut Handwerkskammer besser durch den Winter gekommen als andernorts.

Foto: Pedersen/dpa (Archiv)

Die Handwerkskammer Aachen hat in der Region in den vergangenen sechs Monaten eine konjunkturelle Abkühlung festgestellt, dies jedoch weniger bei den Betrieben im hiesigen Kreisgebiet. In der Frühjahrsumfrage zur wirtschaftlichen Situation gaben 30 Prozent der Chefs aus dem Kreis Heinsberg gegenüber der Handwerkskammer an, im Winterhalbjahr bessere Geschäfte als im Vorhalbjahr gemacht zu haben. Nur 22 Prozent sagten das im Kammerdurchschnitt. Zudem liefen die Geschäfte im Heinsberger Kreis noch für weitere 40 Prozent der Betriebe zumindest befriedigend. Für 30 Prozent jedoch schlechter.

Ähnlich bewerteten die Unternehmer die Lage, die von der Industrie- und Handelskammer vertreten werden. In deren Frühjahrsumfrage meldeten 27 Prozent der Befragten aus dem Kreisgebiet gute Geschäfte. Zumindest zufrieden waren 54 Prozent. 19 Prozent erging es schlechter. Gut lief es in den vergangenen Monaten vor allem für die Dienstleister und den Großhandel, teilte die IHK mit.

Niemand jubelt, aber eine größere Unzufriedenheit bestimmt auch nicht das Bild. In ihren Bewertungen des Winterhalbjahres sind sich Handwerk wie auch Industrie und Handel aus dem Kreis Heinsberg derzeit ebenso einig wie in ihren Erwartungen für die nächsten Monate. Dazu erklärte Peter Deckers, der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer, gestern in Geilenkirchen: "Im Kreis Heinsberg ist wie in der gesamten Region eine Normalisierung der Konjunkturlage erkennbar. Wir hatten im Handwerk zwei sehr positive Jahre mit einem Boom, da ist eine solche Abkühlung normal." Wenn er auf die Zahlen für die Zukunft blicke, sehe er für den Kreis Heinsberg einen "Optimismus im Handwerk, allerdings auf einem nun niedrigeren Niveau". In Aachen sprach tags zuvor Michael F. Bayer, Hauptgeschäftsführer der IHK, von Unternehmen, die "im Frühjahr zuversichtlich auf die wirtschaftliche Entwicklung in den kommenden Monaten" schauen.

Es geht aufwärts, sagen bis zu einem Viertel der Betriebe. Im Handwerk erwarten im Heinsberger Kreis in den nächsten Monaten 21 Prozent der befragten Unternehmer eine verbesserte Geschäftslage und 57 Prozent eine gleichbleibende. Diese Werte sind besser als im Gesamtbezirk der Handwerkskammer, zu dem Aachen und die Kreise Euskirchen, Düren und Heinsberg gehören. Von den hiesigen Unternehmen, die von der IHK befragt wurden, erwarten sogar 26 Prozent eine gute Geschäftsentwicklung, 14 Prozent eine schlechte, die anderen eine eher gleichbleibende. Höhere positive Erwartungen als im Kreis Heinsberg verzeichnete die IHK Aachen aktuell nur im Kreis Düren. Die Industrie, der Großhandel und das Baugewerbe haben im heimischen Kreisgebiet die besten Geschäftserwartungen.

Werden die Betriebe investieren? Diese Frage beantworten IHK und Handwerkskammer in ihren Frühjahrsberichten unterschiedlich. Bei Industrie und Handel dürfte das eher der Fall sein als im Handwerk.

Bei der Entwicklung der Umsätze stellen sie hingegen ähnliche Tendenzen fest — unter anderem hier zeigt sich die konjunkturelle Abkühlung. Wie von den Handwerksbetrieben im Herbst 2012 erwartet, mussten sie im Winterhalbjahr geringere Erlöse hinnehmen, teilte Peter Deckers mit. Im Kreis Heinsberg ging bei 40 Prozent der Umsatz zurück, bei 13 Prozent stieg er. Bei der IHK waren es regionsweit 37 Prozent der Unternehmen, die sagten, dass sich die Erträge im zurückliegenden halben Jahr verringert haben, erklärte Michael F. Bayer. Jeder fünfte Betrieb der IHK konnte seine Erträge steigern.

(RP)
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