Acht Erkelenzer Dörfer feierten vor vier Jahren, dass es 700 Jahre her ist, dass sie erstmals urkundlich erwähnt wurden — aus dieser Feier sind viele Aktionen entstanden, nicht zuletzt ist eine 24 Kilometer lange Fahrradroute erarbeitet worden, die diese Dörfer verbindet. Zu der erscheint nun zum fünften Erkelenzer Fahrradfrühling ein Faltblatt. Es beschreibt die Route in Wort und Bild sowie mit einer Karte. Es gibt kurze Einordnungen der jeweiligen Dorfgeschichte und weist auf Einkehrmöglichkeiten hin. Herausgeber ist der Heimatverein der Erkelenzer Lande.

Das erste Faltblatt des Heimatvereins, das eine Fahrradroute in Erkelenz beschreibt, widmete sich 2011 der "Route gegen das Vergessen". Diese Strecke führt an Erinnerungsstätten vorbei, die in Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg und den Gräueltaten der Nationalsozialisten stehen. Ein dritte und eine vierte Route werden inzwischen ebenfalls vorbereitet. Spätestens im Spätsommer soll eine Strecke ausgearbeitet und für ein Faltblatt mit Wissenswertem ausgestattet worden sein, die die ehemaligen Kreuzherrenkloster Hohenbusch, Wegberg und Wickrath verbindet. Die dortigen Heimatvereine sollen in die Ausarbeitung der Faltblätter einbezogen werden. Auch die vierte Route wirft den Blick über die Stadtgrenzen. Neuerdings gibt es im Heimatverein der Erkelenzer Land ein Arbeitskreis, der sich mit Hückelhoven auseinandersetzt. Eine von dessen ersten Aufgaben wird es sein, eine Radroute zu entwerfen, welche die Dörfer der ehemaligen Zechenstadt verbindet, kündigt der Vereinsvorsitzende Günther Merkens an.

Die Gründe sind rasch erzählt, wieso der Heimatverein eigene Radrouten entwirft und mit Faltblättern ergänzt. "Wir bieten regelmäßig geführte Touren an. Dabei ist immer wieder der Wunsch an uns herangetragen worden, diese Routen auch selbstständig fahren zu können", erklärt Merkens. Zudem sei das angereicherte Wissen zu den Strecken vorhanden. So hatte die Rheinische Post 2009 in Kooperation mit dem Heimatverein in einer Serie über die acht Dörfer berichtet, die 700-Jahrfeier hatten. Darauf konnte nun zurückgegriffen werden. Auch das war damals eine der Aktionen zu diesem Fest.

Eine weitere, etwas spätere war, dass der Heimatverein den Dörfern Mispelbäume schenkte. Und so ist der Name der neuen Tour entstanden. "Viele ehemals geldrische Städte haben eine Mispelblüte im Wappen", erklärt dazu Willi Wortmann vom Heimatverein. In Viersen oder in Kevelaer sei das der Fall. In Erkelenz indes sei aus der Mispelblüte eine Rose entstanden, "vielleicht ein Zugeständnis an den eigentlichen, früheren Grundherren von Erkelenz, dass Aachener Marienstift", lernen die Radfahrer in dem Faltblatt zur Tour.

Gefahren wird vom Rathaus nach Oerath, Buscherhof, Mennekrath, Etgenbusch, Wockerath, Kückhoven, Immerath (neu), Tenholt, Bellinghoven und zurück. Auf der Karte - die Sie >>>hier herunterladen können - sind die vom Erkelenzer Heimatverein geschenkten Mispelbäume eingezeichnet. Ein Tipp von Günther Merkens: "Die Bäume blühen Ende Mai, anfang Juni."

Wo Das Faltblatt liegt im Bürgerbüro im Rathaus am Johannismarkt ab Montag kostenfrei aus. Beim Erkelenzer Fahrradfrühling am Sonntag wird sie erstmals ausgegeben.

Wie Die Strecke ist auch an das landesweite Knotenpunktsystem für Fahrradrouten angeschlossen.

Wer Mitgearbeitet haben an der Route Willi Wortmann, Peter Lenzen, Wilfried Mercks und als Fotografen Jürgen Laaser, Bernd Finken und Stephan Görtz.

Geführte Tour Beim Fahrradfrühling am Sonntag startet um 11 Uhr am Alten Rathaus eine "Mispelbaum-Tour" unter Führung des Heimatvereins.