Erkelenz Umsiedler favorisieren "Zwei Teile, eine Mitte"-Plan

Erkelenz · Am Wochenende wurden beim siebten Forum die Ergebnisse der zweitägigen Ideenwerkstatt zur Umsiedlung von Keyenberg, Kuckum, Unter- und Oberwestrich sowie Berverath vorgestellt. Modell Nummer eins bekommt beim Forum in Keyenberg 70 Punkte – mehr als die beiden weiteren zusammen.

Ein Tag im Tagebau Garzweiler
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Foto: Christian Kandzorra

Am Wochenende wurden beim siebten Forum die Ergebnisse der zweitägigen Ideenwerkstatt zur Umsiedlung von Keyenberg, Kuckum, Unter- und Oberwestrich sowie Berverath vorgestellt. Modell Nummer eins bekommt beim Forum in Keyenberg 70 Punkte — mehr als die beiden weiteren zusammen.

Manchmal lässt der Vorab-Applaus aufs Ergebnis schließen — definitiv war das am Samstagnachmittag in der Keyenberger Turnhalle der Fall. Da stellten Mitarbeiter des Instituts für Städtebau und Landesplanung der RWTH Aachen beim siebten Forum die Ergebnisse der zweitägigen Ideenwerkstatt zur Umsiedlung von Keyenberg, Kuckum, Unter- und Oberwestrich sowie Berverath vor.

Den kräftigsten Applaus heimste mit Abstand Ulrich Wildschütz für Entwurf Nummer eins ein, das "Zwei-Teile-eine-Mitte-Modell". Deutlich geringere Phonstärken ernteten die beiden weiteren Konzepte. Stefan Krapp erläuterte das "Rundling-um-eine-gemeinsame-Mitte-mit-Borschemich (neu)-Modell" (quasi die Straßendorf-Konzeption), Anne Eaton das "Zentral-eine-Mitte-Modell" (die Kompaktlösung).

Danach bat Forumleiter Professor Rolf Westerheide die Teilnehmer, die zuvor an jeden Einzelnen ausgegebenen zwei roten Punkte auf ihre bevorzugten Modelle zu kleben, die auf Tafeln ausgestellt waren — auch eine Punkteteilung war dabei erlaubt. Das Votum: 70 Punkte für "Zwei Teile, eine Mitte", 35 Punkte fürs Straßendorf, 24 Punkte für die Kompaktlösung.

Das favorisierte Modell sieht unter anderem dieses vor: Zwischen dem nördlichen und südlichen Teil liegt ein Grünkeil, die Bürgerhalle steht nicht im Zentrum, sondern im südlichen Bereich nahe des Sportgeländes — aus einem praktischen Grund: "Dann kann da richtig gefeiert werden, kann es auch mal laut werden", erläuterte Wildschütz. Generell soll, wie auch in den anderen Modellen, der Umsiedlungsort hofartig angeordnet sein.

Dass das Forum in der Tat ein "offenes Partizipationsverfahren" war, wie es Westerheide charakterisiert hatte, bewies eine relevante Änderung, die am Samstagabend erarbeitet wurde: Sah das Modell bis dahin eine — von der B 57 kommende — durchgehend durch den Ort führende Straße vor, so mündet diese Straße nun kurz nach Ortsbeginn in eine T-Kreuzung, von der zwei Straßen in den Ort abzweigen. "So wird der Verkehr aufgeteilt, gibt's da keine vielbefahrene und laute Durchfahrtstraße", erläuterte "Ideengeber" Andreas Pisters.

Festgezurrt ist natürlich noch nichts. "Das Modellieren geht weiter, aus den einzelnen Entwürfen können Elemente kombiniert werden", erläuterte Bürgermeister Peter Jansen. Der Technische Beigeordnete Ansgar Lurweg skizzierte den weiteren Weg: "Bis zum September müssen wir eine Flächendarstellung mit den einzelnen Parzellen erarbeiten — aber noch nicht deren einzelne Ausgestaltung." Grünes Licht gab er aber schon einmal für die gemeinsame Umsiedlung mehrerer Familien: "Nachbarschaft hat Vorrang vor Individualinteressen." Das achte Forum findet am 6. Juli statt.

Bis dahin wird sich der Bürgerbeirat intensiv mit den Erkenntnissen dieses siebten Forums beschäftigen. "Da sind eine Menge Eindrücke auf uns eingeprasselt. Die müssen wir erst einmal in Ruhe sortieren", merkte Bürgerbeirats-Vorsitzender Hans-Willi Peters an. Das Hauptmodell und die drei Entwurfspläne sollen am kommenden Wochenende beim Keyenberger Schützenfest in der Aula der Grundschule ausgestellt werden.

(emo)
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