Wirtschaftslage Lage in der Industrie deutlich verbessert

Kreis Heinsberg · Die IHK Aachen befragte 260 Betriebe nach der Wirtschaftslage. Im Kreis Heinsberg wird  — neben Aachen — besonders positiv auf die künftigen Geschäfte geschaut.

 Michael F. Bayer, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Aachen.

Michael F. Bayer, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Aachen.

Foto: Stadtbild/Renate Schütt/Speen

Die Wirtschaft im Bezirk der Industrie- und Handelskammer (IHK) Aachen ist weiterhin mit viel Schwung unterwegs. „Ein Ende der Reise ist trotz der Risiken möglicher US-Strafzölle für die Unter-nehmen noch nicht in Sicht“, erklärte jüngst deren Hauptgeschäftsführer Michael F. Bayer. Die sehr positive Konjunktur habe sich seit Jahresbeginn sogar noch einmal verbessert.

An der aktuellen Konjunkturumfrage der IHK haben sich Ende April rund 260 Betriebe mit insgesamt etwa 25.500 Beschäftigten beteiligt. Mehr als die Hälfte aller befragten Unternehmen beurteilt die gegenwärtige Geschäftslage demnach als gut, nur etwa jeder sechzehnte Betrieb als schlecht. „Damit erreicht der Geschäftslageindex den zweithöchsten Wert seit der Wiedervereinigung“, vermeldete Bayer und vertiefte den Blick auf die Region Aachen, Heinsberg, Düren und Euskirchen: „Entgegen den Konjunkturmeldungen der vergangenen Wochen machen sich die Unternehmen in der Region anscheinend wenig Sorgen um einen Einbruch der Nachfrage.“ Die geringsten sorgen machen sich unter allen Unternehmen dabei jene aus der Stadt Aachen und aus dem Kreis Heinsberg, die zu 36 beziehungsweise 32 Prozent weiterhin positive Geschäftsentwicklungen erwarten. Im Kreis Euskirchen sind es lediglich 22 Prozent, in Düren und in der Städteregion Aachen 28 Prozent.

Die gute Entwicklung am Arbeitsmarkt wird sich den Ergebnissen der Umfrage zufolge fortsetzen. Allerdings rechnen etwas weniger Unternehmen als zuletzt mit einem Personalaufbau. Das liegt nach Angaben der IHK Aachen primär an der Schwierigkeit, qualifizierte Mitarbeiter zu finden. Für zwei von drei Betrieben stellt der Fachkräftemangel das mit Abstand größte Konjunkturrisiko dar. „Dies ist zum sechsten Mal in Folge ein neuer Höchstwert“, heißt es aus der IHK-Zentrale an der Theaterstraße in Aachen. Deren Hauptgeschäftsführer ist dennoch zuversichtlich. Michael F. Bayer: „Wichtig ist jetzt, die anstehenden Veränderungen durch Digitalisierung und Fachkräftemangel zu analysieren und sich strategisch daran auszurichten. Die aktuell sehr hohe Investitionsbereitschaft zeigt, dass die Unternehmen dies verstanden haben.“

Weitere Schlagworte der aktuellen Konjunkturumfrage sind unter anderen „Lage in der Industrie deutlich verbessert“, „Dienstleister unverändert gut gestimmt“ und „Handel weiterhin sehr zufrieden“ sowie „Lage im Baugewerbe erneut sehr gut“ und „Exporte wachsen konstant“. Auf den Kreis Heinsberg bezogen bedeutet das, dass 54 Prozent der Befragten ihre Lage als gut und acht Prozent als schlecht bezeichnen. Gute Geschäfte meldeten der IHK Aachen vor allem der Großhandel, die Industrie und das Baugewerbe. Hohe Zukunftserwartungen haben insbesondere das Baugewerbe und die Großhändler. Die Erwartungen sind im Kreis Heinsberg insgesamt weiterhin positiv, haben aber eine rückläufige Tendenz: 32 Prozent rechnen wie erwähnt mit besseren Geschäften, 19 Prozent jedoch auch mit schlechteren.

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