Studienergebnis IHK Aachen: Händler digital eher inaktiv

Kreis Heinsberg · IHK Aachen fordert den Einzelhandel auf, „individuelle Digitalisierungsstrategien“ zu entwerfen. Noch sind viele Händler kaum im Internet aktiv.

Gut 26 Prozent der Handelsunternehmen im Bezirk der Industrie- und Handelskammer Aachen bieten einen eigenen Online-Shop an, 40 Prozent verfügen über eine Internetseite für das Unternehmen, und die Hälfte aller Händler ist laut IHK in den „Sozialen Medien“ aktiv. Das ist das Ergebnis der Studie „Onlinemonitor – Online-Strategien des stationären Einzelhandels in der Aachener Region“, die das Geographische Institut der RWTH Aachen im Auftrag der Kammer vorgenommen hat.

Für die Untersuchung wurden 1700 Handelsunternehmen in Aachen, Heinsberg, Baesweiler, Düren, Eschweiler und Euskirchen befragt. Bei 78 Prozent davon handelt es sich um inhabergeführte Betriebe. „Fast jede Kaufentscheidung wird heute durch das Internet beeinflusst“, erklärt IHK-Hauptgeschäftsführer Michael F. Bayer die Studienergebnisse in einer Pressemitteilung, „und darauf muss sich der Handel einstellen.“ Dazu zähle ebenfalls, den Internetauftritt für mobile Endgeräte zu optimieren: „Das ist bei einem Großteil der Betriebe aber noch nicht der Fall.“ Die Untersuchung offenbart, dass 28 Prozent aller Befragten und 40 Prozent der inhabergeführten Händler nicht digital aktiv sind. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, bedarf es laut IHK jedoch einer individuellen Digitalisierungsstrategie. „Das muss nicht immer ein Online-Shop sein, denn der lohnt sich für stationäre Händler oft nur bei Nischenprodukten.“ Stattdessen sollten Internetseite und Soziale Medien dazu genutzt werden, potenzielle Käufer in den stationären Handel zu holen: „Niemand kauft heute ausschließlich online oder ausschließlich offline. Genauso wie der Kunde, muss auch der Handel hybrid sein – sonst geht er unter.“ IHK, RWTH und Vertreter aus den untersuchten Städten wollen jetzt Handlungsempfehlungen erarbeiten.

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