Rees Nachtwächter Belting geht in Ruhestand

Rees · "Heinz Belting hat das touristische Profil von Rees geschärft", lobt Bürgermeister Christoph Gerwers. Neben Heinz Wellmann wird künftig auch Bernd Schäfer das Gewand des historischen Stadtführers überstreifen.

 Zehn Jahre führte Heinz Belting (2.v.r.) Gäste durch Rees. Jetzt wurde er von Bürgermeister Christoph Gerwers (2.v.l.) verabschiedet. Mit dabei Nachtwächter Heinz Wellmann (l.), Ludger Beltermann (Stadt Rees) und Bernd Schäfer (r.).

Zehn Jahre führte Heinz Belting (2.v.r.) Gäste durch Rees. Jetzt wurde er von Bürgermeister Christoph Gerwers (2.v.l.) verabschiedet. Mit dabei Nachtwächter Heinz Wellmann (l.), Ludger Beltermann (Stadt Rees) und Bernd Schäfer (r.).

Foto: stadt

Heinz Belting war quasi der Vorreiter. Der Reeser war der erste, der sich das Gewand des Nachtwächters überstreifte und dafür sorgte, dieses Amt in der Stadt wieder bekannt zu machen. Inzwischen ist die Nachtwächtergeschichte zu einem Selbstläufer in Rees geworden. Immer mehr Gruppen lassen sich durch das nächtliche Rees führen, auf den Spuren der Reeser Geschichte.

Belting war es auch, der das Amt des Nachtwächters bei der Grünen Woche in Berlin bekannt machte. Rees gehörte damals mit zu den Städten, die Nordrhein-Westfalen bei der Messe vertraten. Und unvergessen ist bis heute, dass der Nachtwächter seine Hellebarde extra verschicken lassen musste, weil sie nicht mit an Bord des Flugzeugs nach Berlin durfte: Sie wurde als Waffe angesehen. Eine Geschichte, die Belting oft schmunzelnd erzählt.

Jetzt hat er die Hellebarde abgegeben. Bürgermeister Christoph Gerwers verabschiedete ihn in den Nachtwächter-Ruhestand. Mit dabei waren auch Nachtwächter Heinz Wellmann und Bernd Schäfer, der künftig in die Fußstapfen von Heinz Belting treten wird.

Bei einer kleinen Feierstunde dankte Gerwers dem scheidenden Nachtwächter für sein jahrelanges Engagement für die Stadt Rees und die Aufarbeitung deren Geschichte. Er blickte noch einmal zurück und erinnerte daran, dass Beltings Steckenpferd schon immer die Historie der Stadt Rees gewesen sei. "Herr Belting hat verschiedene Ausarbeitungen verfasst, etwa über das Franziskanerinnen-Kloster zu Rees, über die Reeser Spitznamen oder Straßennamen. Außerdem hat er als Initiator der Nachtwächterführungen einen entsprechenden Rundgang erarbeitet, bevor er dann im Herbst 2007 offiziell zum Reeser Nachtwächter ernannt wurde." Seither habe er regelmäßig die öffentlichen Nachtwächter-Touren durchgeführt, wobei er bei Bedarf von Nachtwächter Heinz Wellmann unterstützt worden sei. "Mit den Nachtwächtertouren haben Sie dazu beigetragen, das touristische Profil unserer Stadt weiter zu schärfen. Die Touren waren anfangs schon sehr beliebt und sind mit der Zeit auf immer größeres Interesse gestoßen", meinte Gerwers. "Dafür möchte ich Ihnen meinen herzlichen Dank aussprechen."

"Mir macht es nach wie vor großen Spaß, mich mit der Geschichte unserer Stadt zu beschäftigen. Auch die vielen Stadtführungen und Nachtwächterrundgänge haben mir immer viel Vergnügen bereitet. Jetzt möchte ich allerdings die Nachtwächter-Tätigkeit in jüngere Hände legen", so Belting. Künftig werden Heinz Wellmann und Bernd Schäfer die Teilnehmer als Nachtwächter durch die Rheinstadt begleiten.

Und sicher würde sich auch Heinz Belting freuen, wenn ein großes Ziel erreicht wird: Heinz Wellmann hat beantragt, dass die Nachtwächterei Weltkulturerbe wird. Das würde das ganze Amt noch aufwerten.

(RP)
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