Kreis Kleve Kreis Klever DLRG rettet Opfer der Flut

Kreis Kleve · 18 Wasserretter aus dem DLRG-Bezirk Kreis Kleve haben die ersten Einsätze in Sachen-Anhalt hinter sich. Sie bergen Menschen und Tieren aus den Fluten. Ein Deich ist gebrochen. Doch nicht jeder will sein Haus verlassen.

 Die Einsatzkräfte der DLRG patrouillieren mit einem Boot in den überfluteten Straßen der Stadt Meißen und eilen den vom Wasser eingeschlossenen Menschen zu Hilfe. Aus dem Kreis Kleve beteiligt sich neben zwei Bootstrupps auch ein Tauchtrupp an dem Hilfs- und Rettungseinsatz.

Die Einsatzkräfte der DLRG patrouillieren mit einem Boot in den überfluteten Straßen der Stadt Meißen und eilen den vom Wasser eingeschlossenen Menschen zu Hilfe. Aus dem Kreis Kleve beteiligt sich neben zwei Bootstrupps auch ein Tauchtrupp an dem Hilfs- und Rettungseinsatz.

Foto: DLRG

Für Einsätze wie diesen haben sie trainiert, monatelang, jahrelang, immer und immer wieder. Jetzt wird es für 18 Wasserretter aus dem DLRG-Bezirk Kreis Kleve ernst. Sie sind derzeit aktiv in den überfluteten Gebieten Sachsen-Anhalts. Zu der Gruppe gehören ein fünf Mann starker Tauchtrupp, zwei Bootstrupps mit insgesamt zehn Wasserrettern und ein dreiköpfiger Führungstrupp. Die 18 DLRG-Kräfte kommen aus den Ortsgruppen Geldern, Goch, Kevelaer, Kleve und Weeze.

 In Zuchau warteten die DLRGler auf ihren Einsatzbefehl. Dann ging alles ganz schnell: In der Nähe brach ein Deich, und die Hilfe der Kreis Klever war gefragt.

In Zuchau warteten die DLRGler auf ihren Einsatzbefehl. Dann ging alles ganz schnell: In der Nähe brach ein Deich, und die Hilfe der Kreis Klever war gefragt.

Foto: DLRG

Die Einsatzkäfte wurden bereits einmal verlegt. Zunächst waren die Männer aus dem Kreis Kleve noch in Zuchau im Salzlandkreis untergebracht. Dort warteten sie darauf, endlich mit ihrer Arbeit loslegen zu dürfen. Dieses Warten war für die Wasserretter nicht leicht, doch die Hilfe muss koordiniert werden, und jeder Helfer darf erst auf Kommando mit seiner Arbeit beginnen.

Dann ging alles ganz schnell: Die Kreis Klever wurden dem Ort Schönebeck zugeteilt. In der Nähe, bei Groß Rosenburg war am vergangenen Samstag der Hochwasserscheitel der Elbe mit dem Hochwasserscheitel der Saale zusammengetroffen. Gestern brach ein Deich. Seitdem ist in der Region Land unter.

Ein Bericht der DLRG-Ortsgruppe Goch erreichte gestern die Redaktion. "Im Tagesverlauf konnten zahlreiche Menschen und Tiere vor den Wassermassen in Sicherheit gebracht werden. 400 DLRG-Kräfte evakuieren den Bereich um Rosenburg. Ein Deich ist dort auf rund 100 Metern gebrochen und das Wasser strömt in die tieferliegenden Gebiete. Es wird ein Wasserstand von 1 bis 1,5 Meter erwartet. Sollte dieser Wasserstand erreicht werden, sind viele Häuser nur mit dem Boot zu erreichen. Die DLRG bereitet sich auf diese Situation vor, um dann die vom Wasser Eingeschlossenen mit allen Wichtigen zu versorgen."

Der Einsatz ist auch deshalb nicht einfach, weil einige Menschen jede Hilfe verweigern. Sie wollen ihre Häuser einfach nicht verlassen. Daraufhin ordneten die Behörden eine Zwangsevakuierung an, an der sich auch die 18 DLRG-Kräfte aus dem Kreis Kleve beteiligten. Der Einsatzleiter des Bezirks Kleve, Sascha Wolf aus Goch, übernahm vor Ort die Leitung eines 50 Mann starken Wasserrettungszuges.

Besonders arbeitsintensiv ist die Rettung der Menschen in dem teilweise nur bauchtiefen Wasser. Für die Motoren der DLRG-Boote ist der Wasserstand zu niedrig. "Wir lassen die Motoren deshalb aus und müssen die Boote mit den Geretteten selbst schieben, teilweise über drei Kilometer weit", sagt Michael Janssen, Bezirksleiter der DLRG im Kreis Kleve und momentan mit im Einsatz. Trotzdem lohne sich der Einsatz enorm. "Egal ob Hund, Reh oder Mensch. Jede Rettung ist ein kleiner Erfolg. Und die enorme Dankbarkeit der Menschen hier ist Lohn genug", betont Janssen.

(RP/rl)
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