Kleve "Y"-Häuser für die Klever Studenten

Kleve · Der Kalkarer Architekt Michael Wilmsen hat zwei Studentenwohnheime an der Flutstraße geplant. Acht Millionen Euro wurden von den Investoren auf dem Gelände neben der Hochschule investiert, 70 Wohnungen bieten 134 Plätze.

 Architekt Michael Wilmsen (5.v.r.) erklärt dem Förderverein Campus Cleve die neuen Y-Häuser für Studenten.

Architekt Michael Wilmsen (5.v.r.) erklärt dem Förderverein Campus Cleve die neuen Y-Häuser für Studenten.

Foto: Gottfried Evers

Pia Kuhne ist konsterniert: Sie steht auf ihren Rollerblades vor dem neuen Studentenwohnheim an der Flutstraße und studiert die Klingelschilder. Irgendwo hier ist ihre Freundin Mignon Emler eingezogen. Die steht auch auf der Liste — aber wo ist die Klingel? Hausmeister Klaus Junghenn weiß Rat mit der modernen Technik. So lange drücken, bis die Zimmernummer erscheint, dann klingeln, erklärt er. Die Tür geht auf, dem Freundinnen-Treff steht nichts mehr im Weg.

33 Quadratmeter messen die Einzelappartements mit Kochnische und barrierefreiem Bad, daneben gibt es auch Appartements mit zwei und drei Zimmern sowie größerer Kochnische. Alle werden vom Studentenwerk Düsseldorf an die Klever Studenten vermietet werden. "Zwischen 250 und 270 Euro kosten die Wohnungen pro Schlafplatz. Das ist eine Flat-Miete", sagt Michael Wilmsen. Strom, Wasser, Heizung — alles ist im Preis inbegriffen. Auch die Möblierung. Der Kalkarer Architekt hat die zwei Häuser mit ihren vier Flügeln und der offenen Erschließung über Laubengänge geplant. Zwei der drei- bis viergeschossigen Flügel werden jeweils durch eine verglaste Brücke verbunden, in der auch die Aufzüge stehen. Von oben sieht das aus wie ein Ypsilon, erklärt Wilmsen. Und deshalb heißen seine beiden Studentenwohnheime Y-Häuser, der Buchstabe schmückt auch die bunte Putzfassade.

Insgesamt acht Millionen Euro stecken Investoren aus Kleve in das Vorhaben. Die Häuser haben Passivhausstandard, sind von einer rundum 30 Zentimeter dicken Dämmschicht umgeben und werden von einer Lüftungsanlage geheizt und im Sommer bei Bedarf auch gekühlt. In der Erde vor dem Haus wurden große Eiskeller versenkt, mit denen nach dem Kühlschrank-Prinzip die Häuser geheizt und gekühlt werden.

In jedem der beiden Häuser sind 35 Wohnungen mit über 60 Bewohnern (je nach Wohnungsgröße). Die Nutzfläche der beiden Häuser beträgt 2500 Quadratmeter, die Wohnfläche 1 850 Quadratmeter, neben den Wohnungen gibt's auch Gemeinschaftsräume und ein penthouseartiges Studierzimmer mit Blick über Kleve. "Wie das genutzt wird, darüber diskutieren wir noch", sagt Wilmsen. Das erste Haus ist seit dem 1. Juni fertig, die ersten 35 Studenten sind eingezogen. Das zweite Haus wird rechtzeitig fertig, wenn der Abi-Doppeljahrgang an die Hochschulen strebt. Wilmsen rechnet mit der Übergabe Anfang August. Die beiden Häuser liegen in Rufweite der Hochschule und füllen ein ausgedientes Gewerbegrundstück an der Ecke Flutstraße/Jahnstraße.

Gestern Nachmittag besuchten Mitglieder des Fördervereins Campus Kleve sowie dessen Vorsitzender Peter Wack und Campus-Geschäftsführer Hans-Joseph Kuypers die Baustelle, ließen sich die Ein-, Zwei- und Dreibett-Appartements zeigen und die moderne Technik des Hauses erklären.

(RP)
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