Emmerich CDU: Sekundarschule ist "die beste Lösung"

Emmerich · Die Sekundarschule wird kommen, das ist jetzt nahezu sicher. Die CDU hat sich dafür positioniert. Keinesfalls will sie eine Gesamtschule.

 Jugendliche auf dem Hof der Europa-Hauptschule. Die Hauptschule wird in Emmerich zum Auslaufmodell – ebenso wie die Realschule.

Jugendliche auf dem Hof der Europa-Hauptschule. Die Hauptschule wird in Emmerich zum Auslaufmodell – ebenso wie die Realschule.

Foto: van offern

Der CDU-Stadtverband sieht in der Gründung einer Sekundarschule die — unter den gegebenen Voraussetzungen — "beste Lösung für Emmerich". Damit besteht eine breite politische Mehrheit für eine Neugründung. Das Ende von Hanse-Realschule und Europa-Hauptschule ist abzusehen.

Das "Ja" zur Sekundarschule ist für die Emmericher CDU vor allem ein lautes "Nein" zu einer Gesamtschule. Die Sekundarschule solle "die Bildungsidee der Hauptschule und der Realschule aufnehmen", so der schulpolitische Sprecher Herbert Ulrich. Der Ansatz der CDU lautet: "Das Konzept soll Angebote machen für Schüler, die bisher in Hauptschule oder Realschule gut aufgehoben waren."

In einer Gesamtschule hingegen würden "Schüler jedes Begabungsniveaus, von den relativ schwachen bis zu den sehr intellektuellen, zusammenkommen", führte Ulrich weiter aus. Man brauche einen größeren Teil an potenziellen Gymnasiasten, damit das funktioniere: "Wenn wir das in Emmerich verwirklichen, besteht die Gefahr, dass das Gymnasium austrocknet."

Statt des ehemals dreigliedrigen Schulsystems, bestehend aus Gymnasium, Real- und Hauptschule, werde man in Zukunft "ein zweigliedriges Schulsystem haben, bestehend aus Sekundarschule und Gymnasium".

Die Sekundarschule würde als Ganztagsschule mit ihren fünften Klassen starten und Jahr für Jahr um einen weiteren Jahrgang wachsen. Haupt- und Realschule würden gleichzeitig nach und nach auslaufen.

Während Gesamtschulen eine eigene Oberstufe anbieten, geht die Sekundarschule nur bis zur zehnten Klasse. Jugendliche, die das Abitur anstreben, wechseln danach zu einem Gymnasium, das sich — so der Plan — mit der Sekundarschule abstimmt, damit die Übergänge möglichst reibungslos sind.

Angesichts dessen hat die CDU die Rektorinnen des Willibrord-Gymnasiums, Inge Hieret-McKay, und der Hanse-Realschule, Christiane Feldmann, an einen Tisch geholt. Feldmann hatte sich bereits in der Vergangenheit sehr aufgeschlossen für einen Wandel der Schullandschaft gezeigt. Nun hätten beide Rektorinnen erklärt, sich eine enge Kooperation sehr gut vorstellen zu können, hieß es.

Vom dreigliedrigen Schulsystem hat sich die CDU damit nun relativ rasch verabschiedet. "Der politische Druck wird größer", erklärte das der Stadtverbandsvorsitzende Markus Elbers. SPD und Grüne haben sich bereits für die Sekundarschule ausgesprochen, jetzt habe man die Chance auf breiten Konsens.

Wenn Emmerich ab 2014 eine Sekundarschule haben will, muss ein Konzept dazu bis Juli 2013 erstellt und als Antrag bei der Bezirksregierung Düsseldorf eingereicht sein.

(RP/rl)
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