Wie berichtet, hatte es diverse Beschädigungen auf Dächern gegeben. Am Kindergarten waren Schiefertafeln herausgebrochen und die Dachrinne verbogen, am Vereinsheim Fallrohre abgerissen worden. Alles deutete darauf hin, dass sich Jugendliche einen Sport daraus machen, über Gebäude zu klettern.

Genau das haben jetzt auch die Ermittlungen der Polizei bestätigt, wie Polizeisprecherin Manuela Schmickler erläutert: "Dahinter steckt die so genannte Sportart Parcours, bei der Jugendliche möglichst schnell und auf direktem Wege Hindernisse überwinden müssen."

Auf ein Gebäude rennen die Jugendlichen dabei mit großer Geschwindigkeit zu, laufen zwei Schritte an der Wand hoch, um dann mit der Hand nach der Dachrinne zu greifen. Auch in Mehr lief das wohl nach diesem Schema ab. So entstanden dann die Beschädigungen. Erklärt wird mit diesem "Sport" auch das Umknicken eines Fahnenmastes. Auch hier haben die Jugendlichen wohl versucht, hinaufzuklettern.

Der Fahndungserfolg ist vor allem dem Bezirksbeamten zu verdanken. Er hatte die Jugendlichen ausfindig gemacht, die die Holzbank auf dem Schulhof zertrümmert hatten. Im Zuge der Vernehmungen räumten sie ein, auch teilweise beim Dachklettern dabei gewesen zu sein. Sie nannten auch Namen von weiteren Beteiligten. So kam die Polizei auf eine Gruppe von vier Jungen und einem Mädchen im Alter von 13 bis 14 Jahren, die in unterschiedlichen Besetzungen für die Beschädigungen verantwortlich sind. Der Bezirksbeamte hat bereits ein Gespräch mit den Eltern geführt.

"Mit Streichen hat das nichts mehr zu tun, es wird auf jeden Fall eine Anzeige geben und die Sache wird an den Staatsanwalt gehen", sagt die Polizeisprecherin. Der Fahndungserfolg zeige auch, dass es sich lohne, solche Vorfälle auch anzuzeigen.