Volleyball Rumeln patzt vor heimischer Kulisse

Duisburg · Die Zweitliga-Volleyballer führen 2:0 nach Sätzen, lassen den Ausgleich zu, vergeben drei Matchbälle und verlieren.

 Der Rumelner André Engel (rechts) greift aus spitzem Winkel an.

Der Rumelner André Engel (rechts) greift aus spitzem Winkel an.

Foto: Rei

Nach Feiern war den Zweitliga-Volleyballern des Rumelner TV am späten Samstagabend beileibe nicht zumute. Der im Vorfeld groß beworbene Heimauftritt gegen den SV Lindow/Gransee geriet für die Rumelner zu einem Trauerspiel. Nach einem Leistungseinbruch zur Mitte der Partie und drei vergebenen Matchbällen im entscheidenden fünften Satz ging das Team des Trainergespanns Oliver und Freddy Gies doch noch als Verlierer vom Feld. "Ich bin noch viel zu sauer, als das ich das Ganze jetzt vernünftig analysieren könnte", erklärte der spürbar angefressene Oliver Gies unmittelbar nach der bitteren Niederlage.

Vor allem für das, was sich in den Schlussminuten in der Sporthalle des Albert Einstein Gymnasiums (AEG) abgespielt hatte, wollte der Spielertrainer kein Verständnis aufbringen. Nach einem Leistungseinbruch im dritten Spielabschnitt und dem darauffolgenden 2:2-Satzausgleich des SV Lindow schienen sich die Rumelner im verkürzten und entscheidenden fünften Satz gerade noch rechtzeitig gefangen zu haben, um am Ende doch noch den Sieg einzufahren. Schnell ging der RTV in diesem fünften Satz mit 3:0 in Führung und hatte beim Stand von 14:11 schließlich dreimal in Serie die Möglichkeit, die Partie für sich zu entscheiden. Die rund 250 Fans auf den Tribünen waren bereits in Feierlaune.

Doch der Schlusspunkt wollte einfach nicht gelingen. Die Rumelner ließen alle drei Matchbälle ungenutzt. Die Gäste aus dem rund 600 Kilometer entfernten Lindow machten es besser. Beim Stand von 15:14 nutzte der Zweitliga-Aufsteiger gleich die erste Chance und gewann schließlich mit 3:2 nach Sätzen. Die Stimmung auf den Rängen, die kurz davor noch nahezu übergekocht war, war mit einem Schlag auf dem Nullpunkt angelangt. "Das darf einfach nicht passieren", haderte Oliver Gies und führte fort: "Man muss kein Experte zu sein, um zu sagen, dass man ein Spiel gewinnen muss, wenn man im entscheidenden fünften Satz mit 14:11 führt." Freddy Gies stimmte seinem Sohn zu: "Das müssen wir hier heute eigentlich gewinnen."

Knapp eine Stunde zuvor hatte sich ein solcher Volleyballkrimi im AEG noch in keinster Weise angebahnt. Die ersten zwei Sätze dominierte der Rumelner TV. Nach kleineren Startschwierigkeiten, machte Rumlen im ersten Satz genau zum richtigen Zeitpunkt die wichtigen Punkte, ging nach 15:16-Rückstand mit 21:18 in Führung und gewann schließlich mit 25:21. Mit demselben Ergebnis ging auch der zweite Spielabschnitt an die Hausherren. Im dritten Satz musste Oliver Gies dann erneut mit Schmerzen im Knie ausgewechselt werden. Diesen Verlust konnte der RTV nicht kompensieren. Mit einem Mal lief bei den Rumelnern nichts mehr zusammen. Satz drei ging mit 17:25 ebenso deutlich verloren wie Satz vier (19:25). "Das war schlecht" befand Gies nach der Partie, fügte aber an: "Das kann passieren." Die drei ungenutzten Matchbälle dagegen dürfen einem Zweitligisten eigentlich nicht passieren. Da waren sich alle einig.

(tob)
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