MSV Duisburg MSV-Kapitän Srdjan Baljak fällt aus

Die Hoffnung war trügerisch. Der letzte Funke Zuversicht ist jäh erloschen. Gestern gab's die niederschmetternde Diagnose. MSV-Kapitän Srdjan Baljak hat beim Zusammenprall mit dem (schuldlosen) Cottbuser Daniel Ziebig einen Riss des vorderen Kreuzbandes erlitten und muss zusätzlich das ebenfalls gerissene Außenband im linken Knie bitter beklagen.

Der 33-Jährige wird bis Ende des Jahres ausfallen. Baljak reist heute zu weiteren Untersuchungen nach Straubing in die Praxis von Prof. Dr. Michael Strobel.

Pressesprecher Martin Haltermann saß ein Klos im Hals, als er gestern die traurige Nachricht überbrachte. "Wir haben in der Kabine in sein Gesicht gesehen, das sagte alles, es war erschütternd." Der totale Schock, das traurige Mitgefühl, die unfassbare Ohnmacht, dass es nun auch den "Capitano" erwischte, hatte alle Beteiligiten erfasst.

Für Srdjan Baljak ist damit der Traum vom DFB-Pokal-Finale geplatzt. In dieser Saison hat der Stürmer, der im Winter vor einem Jahr aus Mainz gekommen war, in 25 Spielen neun Tore geschossen. Im DFB-Pokal-Halbfinale gegen Energie Cottbus erzielte er beim 2:1-Sieg den vorentscheidenden Treffer zur 2:0-Führung und stellte damit die Weichen auf Endspiel-Teilnahme.

Die Liste der Ausfälle für das Berliner Pokalendspiel ist damit um eine Persönlichkeit länger geworden. Mit Julian Koch, Stefan Maierhofer und Ivo Grlic fallen dem MSV drei weitere ganz wichtige Stützen auf lange Zeit aus; Bruno Soares ist nach seiner Roten Karte aus dem Halbfinale gegen Cottbus für das Endspiel am 21. Mai im Berliner Olympia-Stadion zudem gesperrt.

"Es tut mir unheimlich leid für ihn", erklärte MSV-Trainer Milan Sasic fassungslos, nachdem ihn Mannschaftsarzt Dr. Lothar Roslawski über die Ergebnisse unterrichtet hatte. Und Bruno Hübner, der Sportdirektor: "Dieses Füreinander-Fühlen, dieser Teamgeist wird uns in den kommenden Wochen über die sportlich nicht zu ersetzenden Ausfälle tragen." Was sollte er angesichts des Riesenpechs der letzten Wochen auch sonst sagen!

Aber es gab gestern auch eine Meldung mit einem völlig anderen Inhalt aus dem Zebra-Stall. Olcay Sahan wechselt zur neuen Saison in die Pfalz zum 1. FC Kaiserslautern. Der kleine Türke unterschrieb einen Vierjahresvertrag. Sahan bestritt nach seinem Wechsel von Borussia Mönchengladbach II zum MSV 69 Zweitliga-Spiele und erzielte dabei elf Tore. Im DFB-Pokal kam der aktuelle türkische A2-Nationalspieler in dieser Saison in allen fünf Begegnungen zum Einsatz und bereitete beim 2:1-Halbfinal-Erfolg gegen Energie Cottbus das wichtige 1:0 von Stefan Maierhofer vor. Das Berliner Finale wird das letzte Spiel für Sahan im MSV-Trikot sein. Dass er dann alles an Leistung geben wird, ist für den kleinen Flügelflitzer selbstverständlich. "Mein Dank gilt dem Verein, Milan Sasic und Bruno Hübner. Sie haben mir die Chance gegeben, mich überhaupt im Profi-Fußball zu zeigen, sie haben mich gefördert und immer an mich geglaubt", meinte Sahan. Und Bruno Hübner: "An seinem Beispiel erkennt man, dass auch andere Talente eine persönliche Entwicklung nehmen können, wenn sie sich für den MSV entscheiden."

(RP)
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