FCR: Mit breiter Brust auf die lange Reise

Wenn das mal gut geht. Wenn Trainer angesichts leichter und lösbarerer Aufgaben ihre zweite Garde auf den Platz schickten, gab es schon oft ein böses Erwachen. Denn eingespielte unterklassige Teams sind nun mal nicht zu unterschätzen. Auf die reale und aktuelle Wirklichkeit übertragen könnte dies möglicherweise auf den Frauenfußball-Bundesligisten FCR 2001 Duisburg zutreffen, der morgen (11 Uhr) beim Regionalligisten SC Sand in der 9000-Einwohnergemeinde Willstätt den Sprung in die dritte Hauptrunde des DFB-Pokals schaffen will. Trainer Marco Ketelaer hat nämlich im Vorfeld angekündigt "den Spielerinnen Spielzeit zu geben, die bisher noch nicht so oft zum Einsatz kamen". Nun ist der Zweitligaabsteiger aus dem schönen südbadischen Ortenaukreis zwar kein unlösbarers Kaliber, aber in der letzten Pokalrunde setzte sich der Regionalligist deutlich mit 5:0 beim FCR-Nachbarn GSV Moers durch, und nach den beiden bisherigen Saisonspielen hat der SC Sand bereits sieben Treffer erzielt und sich damit an die Tabellenspitze gesetzt. Allerdings signalisieren drei Gegentreffer, dass die Abwehr der Ortenauer durchaus Schwächen aufweist. Jedenfalls hat Duisburgs Nationalspielerin Alexandra Popp glaubhaft versichert, auch diesen Gegner sehr ernst zu nehmen.

Der SC Sand ist in Duisburg nicht unbekannt. In den letzten Jahren gab es in der zweiten Bundesliga mit der FCR-Zweiten stets spannende Duelle mit zumeist knappen Ausgängen. Ketelaer wird auf seinen letzten Neuzugang Petra Hogewoning noch verzichten müssen. Die holländische Nationalspielerin verletzte sich im Training leicht. Bei aller Wertschätzung des Gegners lässt man beim FCR keinen Zweifel daran aufkommen, dass das Erreichen der nächsten Runde Pflicht ist. In der letzten Saison im Viertelfinale an Bayern München gescheitert, ist im laufenden Wettbewerb schließlich zumindest die Endspielteilnahme angepeilt. Der FCR kann nach einem glänzenden Start in die Bundesligasaison mit drei gewonnen Spielen mit breiter Brust die Reise über gut 420 Kilometer antreten.

(RP)
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