Duisburg Ouvertüre zum 2010-Jahr

Duisburg · Am Freitag, 24. April, werden die 32. Duisburger Akzente in der Mercatorhalle unter dem Motto "Bosporus – Tor der Kulturen" eröffnet. Zweieinhalb Wochen lang steht die Türkei, besonders deren Metropole Istanbul, im Mittelpunkt.

Bei den kommenden Akzenten wird erstmals ein "Ritual" durchbrochen. Es wird bei der Eröffnung keinen Festredner geben, mit dessen prominentem Namen sich das Duisburger Traditionsfestival schmücken könnte. Das sei kein Mangel, sagte gestern Kulturdezernent Karl Janssen bei der Vorstellung des Gesamtprogramms, "wir wollten es diesmal so".

Eine große Eröffnungsveranstaltung, die zugleich eine Art Einführung ins diesjährige Motto "Bosporus – Tor der Kulturen" ist, gibt es am Freitag, 24. April, 20 Uhr, in der Mercatorhalle schon. Nach den Grußworten von Oberbürgermeister Sauerland und Nuri M. Colakoglu, Geschäftsführers der europäischen Kulturhauptstadt Istanbul 2010 (parallel zu Essen und das Ruhrgebiet), wird es ein türkisch-deutsches literarisches Programm geben, gefolgt von einem Konzert der populären Sängerin Sevval Sam und Band geben. Die Eröffnung moderiert die beliebte, in Duisburg lebende Fernsehjournalistin Asli Sevindim, die beim deutschen Kulturhauptstadtjahr 2010 Direktorin für das Themenfeld "Stadt der Kulturen" ist. Gewissermaßen seien die diesjährigen Akzente auch eine "Ouvertüre zum 2010-Jahr", sagte Janssen.

Byzantinische Spezialitäten

Erstmals wird es diesmal ein eigenes Festivalzentrum geben, und zwar die Alte Feuerwache an der Friedenstraße 5 in Hochfeld. Dort finden an jedem Akzentetag (bis 10. Mai) bemerkenswerte und zum großen Teil hochkarätige Kulturabende statt. Außerdem dient das dort beheimatete "Café Mondial"als Treffpunkt, wo täglich wechselnde byzantinische Spezialitäten angeboten werden.

Das Akzente-Theatertreffen bringt neun Produktionen aus Deutschland und der Türkei ins Stadttheater (die RP berichtete bereits). Hinzu kommt noch das Stück "Sivas 93", das am 2. Mai, 20 Uhr, im Theater am Marientor in türkischer Sprache mit deutschen Übertiteln gezeigt wird. Es geht dabei um den bis heute polizeilich noch immer nicht aufgeklärten Mord an 37 Künstlern bei einem Kulturfestival, das 1993 im zentralanatolischen Sivas stattfand.

Das Kultur- und Stadthistorische Museum und das Museum der Deutschen Binnenschifffahrt beteiligen sich an den Akzenten mit Ausstellungen bekannter türkisch-stämmiger Fotografen. Die Zentralbibliothek bietet während der zweieinhalbwöchigen Akzente ein durchaus auch unterhaltsames Literaturprogramm, das Ende nächster Woche vorgestellt wird. Tanzprojekte, eine Filmreihe, Diskussionen und Vorträge, Konzerte und Partys sowie ein schillerndes Rahmenprogramm gehören zum Akzente-Spektrum.

(RP)
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