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Internationaler Tag des Wassers Vom Wasserwerk zum Wasserhahn

Duisburg · Die Stadtwerke Duisburg veranstalteten am Sonntag im Wasserwerk Wittlaer einen Tag der offenen Tür. Besucher erhielten informative Einblicke bei der Aufbereitung von Trinkwasser.

 Die Filteranlage im Wasserwerk Bockum, das für die Trinkwasserversorgung im Duisburger Süden sorgt.

Die Filteranlage im Wasserwerk Bockum, das für die Trinkwasserversorgung im Duisburger Süden sorgt.

Foto: Wasserwerk

Einfach den Hahn aufdrehen, und das Wasser läuft. Diesen Handgriff macht jeder mehrmals täglich. Aber bis das Wasser dort ankommt, hat es einen sehr langen Weg hinter sich. Rund um den Internationalen Tag des Wassers veranstalteten die Stadtwerke Duisburg am Sonntag ihren Tag des Wasserwerks am Standort Düsseldorf-Wittlaer. Besucher durften zu diesem Anlass hinter die Kulissen schauen.

An Ständen gab es Informationen zur Wassergewinnung und Aufbereitung. Auf einer Hüpfburg sprangen die Kinder um die Wette. Und die Erwachsenen interessierten sich vor allem für Führungen, bei denen einzelne Anlagenteile besichtigt werden konnten. „Wir stellen die Reise des Wassers vor“, sagte Thomas Oertel, Abteilungsleiter Trinkwassergewinnung bei den Stadtwerken, zum Beginn des knapp einstündigen Rundgangs.

Trotz der Nähe zum Rhein wird das Trinkwasser aus Grundwasser gewonnen. Die Duisburger Stadtwerke unterhalten in den Düsseldorfer Ortsteilen Bockum, Wittlaer und Kaiserswerth insgesamt vier Brunnenanlagen. Dass Duisburg sein Trinkwasser zum Teil aus Düsseldorf bezieht, hat historische Gründe. 1975 wurden Wittlaer  und  Bockum  in  Düsseldorf  eingemeindet.

„Vom Rhein bis hierhin braucht das Wasser ungefähr zwei bis vier Wochen“, erklärte Oertel im Maschinenhaus, wo die Führung startete. Der Untergrund vom Rhein sei so gut beschaffen und mit vielen aktiven Bakterien versehen, dass fast alle Schadstoffe, die sich im Rhein befinden, schon mehr oder weniger im Vorfeld abgebaut werden. Auf dem Fließweg ins Werk wird das Wasser noch weiter gefiltert. Wenn es im Brunnen des Maschinenhauses ankommt, hat es schon Trinkwasserqualität. „Aber wir machen natürlich noch viel mehr“, so Oertel. „Das Wasserwerk läuft 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr und es läuft vollautomatisch.“ Bei Störungen oder anderen Zwischenfällen gebe es jedoch immer eine Rufbereitschaft. Tagsüber werden beispielsweise Wartungen ausgeführt.

Nur ein paar Fußschritte vom Maschinenhaus entfernt wird in einem Nebengebäude die Aufbereitung fortgesetzt. Um das vorgefilterte Wasser sicher von Keimen und Bakterien zu befreien, wird es dort mit Sauerstoff und Ozon versetzt. Anschließend gelangt das Wasser aus der Ozonanlage in das Herzstück des Wasserwerks – nämlich in eine Halle mit 20 riesigen Filteranlagen. Hier hatte Thomas Oertel noch einen wichtigen Tipp für die Besucher parat. „Wenn Sie aus dem Urlaub zurückkommen, lassen Sie das Wasser kurze Zeit laufen“, so der Experte. Denn bei stehendem Wasser in den Leitungen fühlen sich gefährliche Bakterien besonders wohl und können sich schnell vermehren. Hausbesitzer und Mieter seien für die Reinhaltung der hauseigenen Wasserleitungen selbst verantwortlich. „Wir garantieren sauberes und frisches Trinkwasser nur bis zum Hausanschluss“, erklärte Stadtwerke-Pressesprecher Thomas Kehler.

Nach der Endkontrolle wird das Wasser der Stadtwerke in das Verteilungsnetz zum Verbraucher eingespeist. Die Qualität kann sich sehen und bei Durst schmecken lassen. „Die deutsche Trinkwasserverordnung verlangt höhere Anforderungen als die EU-Richtlinie“, sagte Regine Schubbe, Leiterin des Wasserlabors.

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