Seit 40 Jahren in Großenbaum Pellkartoffeln mal ganz anders

Großenbaum · Mit ungewöhnlichen Eissorten besticht Kaesemann schon seit 40 Jahren. Inhaber Mauro Ganz weiß genau, welches Eis den Duisburgern besonders schmeck: längst keine Vanille mehr, sondern lieber Mokka – und eben Pellkartoffeln.

 Seit 40 Jahren führen Mauro Ganz und seine Ehefrau Lina die Eisdiele Kaesemann in Duisburg-Großenbaum. Seit Neuestem setzen die beiden auf Nachhaltigkeit. Auf Plastikbecher wird verzichtet, auch Strohhalme verschwinden nach und nach aus dem Sortiment.

Seit 40 Jahren führen Mauro Ganz und seine Ehefrau Lina die Eisdiele Kaesemann in Duisburg-Großenbaum. Seit Neuestem setzen die beiden auf Nachhaltigkeit. Auf Plastikbecher wird verzichtet, auch Strohhalme verschwinden nach und nach aus dem Sortiment.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

„Ich komme aus einem kleinen Dorf, das 1.600 Meter hoch liegt und blau und weiß und grün ist“, sagt Mauro Ganz. Damit meint der Inhaber von Kaesemann in Großenbaum eine Gegend in den Dolomiten, in der der Himmel blau, das Land oft weiß und schneebedeckt und die Tannen grün sind.

Dass das beste Eis aus den Dolomiten kommt, hat sich schon in den 60er Jahren herumgesprochen, als die ersten italienischen Eisdielen in Duisburg eröffneten. Das liegt an den Rezepturen, die in den kleinen Dörfern in den Bergregionen an die Familien weitergereicht wurden. Dass es inzwischen nur noch wenige „Dinosaurier“ gibt, die ihr komplettes Angebot selbst herstellen, und zwar in Handarbeit, ist noch nicht in aller Munde.

Was ist das Besondere an der Eisdiele Kaesemann? Da gibt es eine Reihe von Merkmalen, die den Laden von anderen abheben, nicht nur das 40-jährige Firmenjubiläum in diesem Jahr. Alle Eissorten werden komplett selbst hergestellt, auch die Saucen. Ohne Industrieprodukte, möglichst ohne Konservierungs- und Farbstoffe. Auf der Karte stehen 100 Sorten, die sich Mauro Ganz selbst ausgedacht hat. „Am beliebtesten sind die Becher Wiener Mokka und Pellkartoffeln“, schmunzelt er.

Wiener Mokka mit Schokoeis, Sahne, Mokkasauce und Kaffeelikör ist seit fast 40 Jahren hier der Spitzenreiter. So lange führt der Inhaber mit seiner Frau Lina schon die Eisdiele in Großenbaum. Hinter den Pellkartoffeln verbergen sich Vanille und Stracciatella-Eis in Amarettomehl gerollt und mit Kakao, Sahne, Curacao und Eierlikör verfeinert. Verführerisch klingen auch die anderen Kreationen auf der Karte, etwa das Spargeleis mit Vanille und Pistazieneis, Eierlikör, Krokant und rotem Curacao oder der Toledo-Eisbecher. „Den habe ich so genannt, weil ich recherchiert habe, woher das beste Marzipan kommt. Ich bin auf ein kleines Dorf in Spanien namens Toledo gestoßen. So bekam der Becher diesen Namen“, erklärt der Inhaber.

In der Theke locken 30 hausgemachte Sorten Eis, wobei das Angebot immer ausgefallener wird. „Einfach Vanille wollen die Leute längst nicht mehr“, erklärt Senor Ganz. Lemoncake (Zitrone mit Keksstückchen), Black Forest (wie Schwarzwälder, aber mit Zartbitterschokolade und Kirsch), Oreo oder Holunder und Basilikum sind die Hits. Besonders an sonnigen Nachmittagen, wenn die Eisdiele vor Besucherscharen aus allen Nähten platzt.

„Wir haben all‘ unsere Zeit, unser Herzblut und unsere Leidenschaft in dieses Geschäft gesteckt“, sagt Mauro Ganz. So hat das Paar über die Jahre immer wieder umgebaut und renoviert.

Seit kurzem setzt der Inhaber auf Nachhaltigkeit. Die grüne Biotonne vor der Eingangstür ist für die neuen Eisbecher, die aus Maisstärke und Rohrzucker hergestellt sind. Auch die Plastikstrohhalme verschwinden nach und nach aus dem Sortiment. Alternative und natürliche Materialien und auch Papier und Holz sind die Zukunft, meint Ganz. Und handelt entsprechend.

„Wissen Sie, warum die neuen Eisbecher aus Italien kommen? Weil wir ganz viele Strände haben, die wir schützen müssen. Denn wo das ganze Plastik landet, ist ja bekannt: in den Weltmeeren“, bekräftigt der Inhaber. Und wer aus den Dolomiten kommt, aus einem Dorf, das blau und weiß und grün ist, der weiß die Natur zu schätzen.

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