Duisburger Zoo Neues Zuhause für die Löwen

Duisburg · Im Duisburger Zoo haben die Bauarbeiten am neuen Löwengehege begonnen. Die Außenanlage wird fast dreimal so groß wie bislang. Im Herbst soll das neue Gehege fertig sein.

 Löwe Tsavo beim Frühstück. Bald zieht er mit seinen zwei Partnerinnen in ein neues großes Gehege.

Löwe Tsavo beim Frühstück. Bald zieht er mit seinen zwei Partnerinnen in ein neues großes Gehege.

Foto: Arnulf Stoffel (ast)

Der erste Spatenstich ist getan. Das Löwengehege im Duisburger Zoo wird umgebaut und vergrößert. Es ist das erste große Bauprojekt, nachdem Astrid Stewin den Job als Zoodirektorin von Achim Winkler übernommen hat. Das neue Gehege soll bis zum Herbst fertiggestellt werden. Das wird möglich, weil die sieben Wisente, die zuvor auf dem großen Areal unterwegs waren, den Zoo verlassen haben. Drei Rinder leben jetzt in Litauen, zwei in der Nähe vom Bodensee und zwei in Sonsbeck am Niederrhein.

Künftig steht Löwenkater Tsavo und den beiden Weibchen Manyara und Masindi eine abwechslungsreich gestaltete Außenfläche von rund 2.500 Quadratmetern zur Verfügung. Zum neuen Reich der Katzen gehören Felsaufbauten, Kletterbäume, Hügelflächen und ein neues Stallgebäude. „Mit dem neuen Gehege können wir die Haltung der Löwen verbessern“, sagt der zoologische Leiter Johannes Pfleiderer.

Das neue Areal soll naturnah gestaltet werden. Hohes Gras soll Savannencharakter vermitteln. Zudem wird der Außenzaun erhöht. Eine Besonderheit des Geheges werden Felsaufbauten mit integrierten Schiebern. Damit können Tierpfleger die Katzen zeitweise voneinander trennen, ohne das Gehege zu betreten. Die Schieber würden beispielsweise aber auch eingesetzt werden, wenn der Tierpark am Kaiserberg Löwen-Nachwuchs erwartet und die Mutter mit ihrem Jungtier vom Rudel getrennt werden muss.

Vor 2020 erwartet der Zoo allerdings keinen Nachwuchs. Derzeit bekommen die beiden Löwinnen noch Hormonpräparate zur Verhütung. Das neue Gehege muss zuvor erst fertiggestellt sein, damit sich das Rudel vergrößern kann. Ein Tier aus einem anderen Zoo zu holen, sei indes keine Option, wie Pfleiderer erklärt. „Es ist nie ganz einfach, ein neues Tier in eine bestehende Gruppe zu integrieren“, sagt er. „Katzen in einem Löwenrudel sollten am besten immer verwandt sein.“

Durch den Bau von vier neuen Aussichtspunkten mit großen Panoramascheiben haben die Besucher die Möglichkeit, Löwen aus verschiedenen Perspektiven zu beobachten. „Die Besucher müssen zwar einen guten Blick auf die Tiere haben, sollen die Löwen aber nicht sofort sehen“, sagt Pfleiderer. Deshalb würden auch das hohe Gras  eingesät und Hügel aufgeschüttet.

Das neue und moderne Löwengehege wird in zwei Bauabschnitten angelegt. Im ersten Abschnitt wird das ehemalige Zuhause der Wisente erschlossen und für die Löwen umgebaut. Im Anschluss beziehen die Katzen ihr neues Domizil. In dieser Zeit wird das alte Löwengehege modernisiert und an das neue Areal angeschlossen. „Durch diese Vorgehensweise können die Löwen während der gesamten Bauzeit in Duisburg bleiben und müssen nicht übergangsweise in einem anderen Zoo untergebracht werden“, sagt der zoologische Leiter. Ein Umzug für mehrere Wochen oder Monate würde großen Stress für die sensiblen Großkatzen bedeuten.

Der Bau des neuen Löwengeheges kostet knapp eine Million Euro. Das Geld kommt von der Sparkasse Duisburg. „Nur durch die erneute finanzielle Unterstützung können wir die Außenanlage verwirklichen“, sagt Zoo-Chefin Astrid Stewin.

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