Branche vor dem Caravan Salon Nachfrage nach Wohnwagen und Wohnmobilen gestiegen

Düsseldorf · Im ersten Halbjahr 2020 sind mehr Freizeitfahrzeuge neu zugelassen worden als im Vergleichszeitraum 2019 – trotz des zwischenzeitlichen Lockdowns. Die Corona-Krise hat den Urlaub im eigenen Fahrzeug attraktiver gemacht.

 Diese Models sitzen in einem Wohnmobil, das beim Caravan Salon zu sehen sein wird.

Diese Models sitzen in einem Wohnmobil, das beim Caravan Salon zu sehen sein wird.

Foto: dpa/Henning Kaiser

Reisemobile und Wohnwagen sind in Deutschland durch die Corona-Krise noch beliebter geworden. In den ersten sechs Monaten des Jahres wurden insgesamt 54.439 Freizeitfahrzeuge neu zugelassen, 3,7 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Daran hatte der Juni mit einem Plus von fast 50 Prozent großen Anteil – nach einem starken Einbruch in der Phase des Lockdowns, in der die Händler schließen mussten. Insgesamt war es das beste erste Halbjahr in der Geschichte der Branche.

„Corona hat uns einen Extra-Schub gegeben“, sagte der Geschäftsführer des Caravaning Verbandes CIVD, Daniel Onggowinarso, bei einem Pressetermin anlässlich der bevorstehenden Messe Caravan Salon. Die Reiseform punkte bei den Kunden damit, dass sie komplett autark sei und man im Zweifel nur mit Personen aus dem eigenen Haushalt zusammentreffe. Er gehe davon aus, dass auch nach einem möglichen Ende der Pandemie dieser Vorteil weiter in den Köpfen verankert bleiben werde. „Zudem durften ja auch die Campingplätze relativ schnell wieder eröffnen.“

Das Plus entfiel auf den Bereich der Reisemobile, von denen im ersten Halbjahr 39.627 neu zugelassen wurden – 12,0 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Caravans lagen mit 14.812 Neuzulassungen noch 13,5 Prozent hinter dem Vorjahr zurück, es zeichne sich aber ein Nachholeffekt ab. Für das Gesamtjahr geht der Verband davon aus, dass man erneut die Marke von 80.000 Neuzulassungen knackt. Die Senkung der Mehrwertsteuer sorge für einen zusätzlichen Kaufanreiz. Bremsend könne sich auswirken, dass die Corona-Krise für Probleme bei den Lieferketten gesorgt habe: Laut Onggowinarso fehlen bis zu 15.000 Fahrzeuge, die Nachfrage könne nicht überall bedient werden: „Umso wichtiger ist der Caravan Salon, damit Verbraucher die Fahrzeuge ansehen und erleben können.“

Die Freizeit-Messe Caravan Salon findet vom 4. bis 13. September auf dem Düsseldorfer Messegelände statt – allerdings mit nur etwas mehr als halb so vielen Ausstellern wie im Vorjahr. Besucher können nur online Tickets kaufen.

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